llI.
ABTHEILUNG.
DIE
sPANIsCHE
UND
PORTUGIEsIsCHE
MALEREl
DEs
I5s
JAHRHUNDERTs.
Vorbemerkungen.
ährend die franzöf1sche Malerei dieses Zeitraums als Anhang der nieder. Ukrä2:su1ig
U ländischen behandelt werden konnte Toben S. 74ss86J, muss der Malerei spsniFcrh7o
i der Pyrenäenhalbinfel ein besonderer kurzer Abschnitt gewidmet wers Nahm
den. Zu einer selbständigen Blüthe gelangte auch sie freilich erst in einein
späteren Jahrhundert. 1m Mittelalter hatte die bilderfeindliche maurische Kultur,
welche auf den christlichen Norden des Landes zurückwirkte, nur der Baukunst
eine freie und grofsartige Entfaltung vergönnt. Im I5. Jahrhundert war der
Kampf des Christenthums gegen den Islam, wenn auch noch nicht beendet,
so doch bereits entfchieden. In den drei von Osten nach Westen neben eins
ander liegenden Königreichen Aragonien, Castilien und Portugal regte sich nuns
mehr sofort das Bedürfniss nach Kirchenbildern. Dass hier zunächst auss
1ändifche Meister aushelfen mufsten, ist ebenso natürlich, wie dass vom Osten
über7s Mittelmeer die italienischen Meister, vom Westen über den 0cean und
vom Norden über7s Gebirge die nieder1ändifchen Künstler oder ihre Werke
in7s Land kamen. Als Italiener, welche schon früh in Spanien auftraten, find
Z. B. Gherardo starnina CBd. I, S. 485J, im I4., Dello Delli Cgeb. 1404 in Florenz, gl;F;F;3O
lebte noch I455 in SpanienJ1J im I5. Jahrhundert zu nennen. Von den grossen De11oDL11is
Niederländern hatte kein geringerer als Jan van Eyck die Pyrenäenha1binsel J;:ock11
besucht IS. 9J; und Petrus cristus, wie Roger van der Weyden, hatten Haupts y
werke für spanische Kirchen geliefert IS. 27 und S. 32J. Es ist daher erklärs
lich, dass die ersten einheirnifchen Künstler sich theils an diefe Nieder1änder,
theils an jene Ita1iener anschlossen und dass beide Richtungen sich in der
fpanifchsportugiesifchen Malerei des 15. Jahrhunderts kreuzen. Im Allgemeinen
aber ist in diesem Zeitraum der niederländische EinHufs der mächtigere; und
1J IJskJc:7si m7. lifiZm1eL 1I, pl
Geschichte d. Malerei. 11,
147s
s16o.