0berilalie11.
Die Malerei
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In Padua wurde natürlich im mantegnesken Charakter miniirt. Vasari7s Padua,
J,,z,zzzsZzzz; zwz Pzm7M freilich ist eine halbmythische Persönlichkeit. Dagegen J;
l1at Bmz7ZzkZ2zF PxzZzzr2iJzZzF sich als Verfertiger der Miniaturen zu den glosf1rten 3I:TIZ:Ik;,
Decretalen bezeichnet, die I477g79 in vier Banden in Venedig gedruckt wurs d1PadOM
den. Hierher gehört ferner Bzs22csrZmko Bom7o7ze, welcher für das Kloster S. Z2.x2d2::s2
Justina in Padua Ch0rbücher im Stile der Schule, jedoch bereits mit stark BMMi
venezianischen Ank1ängen im Sinne Giov. Bellini7s malte. Sein Hauptwerk,
ein Missale, befindet sich im British Museum II. Aber auch andere Hände 1.p22dk,x2.
haben eine ähnliche Thätigkeit für das Kloster S. Justina in Padua entfaltet. But. Mut
Wir können hier nicht auf sie eingehen. Doch mögen als Werke mantegs
nesken Stiles Filelsi7s 1469 geschriebene italienische Uebersetzung des 0fsicium
beatae virginis Mariae zu Monte Cassino und ein von Giov. Moncenigo bei dv1o2zks
stel1ter Codex der Marcusbibli0thek zu Venedig genannt werden. Letzterer x7TiIY2iig,
zeigt gleich am Anfange des Textes vortrefflich modellirte nackte Schildhalter Biiiiii2iiiTL.
im Rahmenwerke. Den strengen Stil der paduanischen Schule zeigt endlich
auch ein in Cassel bef1ndlicher Codex der Triumphe des Petrarca, als dessen C;.sss1.
Schreiber ein Jac. Giglio I483 Cverschrieben MCCCLXXXIIIJ, als dessen 1llus
minator ein gewisser JIsJcz;7J22izz2x genannt ist, der uns interess1rt, weil Vafari ihn
kennt und als Gernmenschneider, der früher Maler gewesen, nennt.
Endlich dürfen wir Venedigs nicht vergessen. Es ist schon gesagt worden, Vss;F;kDis
dass jener Londoner Codex des B. lZam7o;zzs den Uebergang vom paduanischen 18slis1i8turei1.
zum späteren Stile Giov. Bellini7s bezeichnet. Mehr oder weniger im Stile
Bellini7s ist auch ein kleines Gebetbuch von 256 Blättern in der Wiener Hofs XbIs;i1F11ii3tIk:leskss
bibliothek 2J illuminirt. Prächtig find die Goldgewinde in der Umrahmung des
Kalenders. Die kleinen, meist in den Initialen verwobenen Bilder sind ::glücks
lich erfunden, gut gezeichnet und mit Feinheit ausgeführtcc. In Venedig wird Yeskä,ii:
natürlich noch mehr der Art aufbewahrt. Wir kennen auch die Namen vers W E.
schiedener venezianischer Miniatoren II. Aber es führt uns zu weit, bei ihnen
zu verweilen.
Zum Schlusse müssen wir uns einem Meister zuwenden, der für den grössten
italienischen Miniator gilt, obgleich er in seinen BuchsIllustrationen nur den
Stil der römischen Grossmeister, wie Giu1io Romano7s, unübersetzt verkleinert.
Dieser Meister ist Ci7zZz22 6Yo7Jzk2. Wie der Name vor feiner Italienis1rung ,ciu1i.;
lautete, ist unbekannt. Sein Tausname war Georg. Julius nannte er sich erst YZkYTZ.s
später als Klosterbrüder. Er wurde 1498 in dem kleinen kr0atischen Dorfe
Grisane CGrisoni bei VasariJ geboren, soll anfangs Schüler jenes Girolamo dai
libri von Verona gewesen, dann aber nach Rom gewandert sein, schliesslich
in einem Schülerverhältniss zu Giulio Romano gestanden haben und nach
einem wechse1reichen Leben erst I578 gestorben sein4j. Er gehört also ganz s:i1.
dem sechzehnten Jahrhundert an; weil wir aber auf die Miniat0ren nicht zurücks
1J Wangen, Treasures of art I, p. 206s208. JJmJIs FJwTo a. a. 0. p. 4o.
2J 1XlX2zc2,;se72, die vornehmsten KunPcdenkmä1er in Wien, lI, S. 103.
3J Archivi0 Veneto 1871 1, p. 429: EeZn:I. CJzmey.s Remarks on the i11uminated manuscripts of
the Venetian Repub1ic.
4J schon 7aJrUEi hatte ihm eine befondere Biographie gewidmet cEd. Lem. XIII, P. 129 CI.
Man vergleiche: J7Jzz2z JcfAÄ2CZJk7Jix Fc2Jecf7zFJki, Leben des G. Julius C1ovi0. Aus dem 11Iyrifchen iib0ks
fetzt von M. P. 2. Aufl. Agram 1868. Dieser nnkritifche Schriftsteller zählt 37 Werke des Mei1iets auf.