Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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DritteS Buch. 
H. Abt11eil1.mg. 
Dritter Abschnitt. 
Als Kupfex 
fischen 
Augsburger Galerie. sie zeigen einen italienischsdeutschen Mischstil, bald mehr 
nach der einen, bald mehr nach der andern Seite gravitirend. Die Haupts 
bedeutung Jacop07S liegt aber jedenfalls im Kupserstich. Deshalb rechtfertigt 
sich seine Behandlung an dieser Stelle. Die dreissig und mehr II Blätter, 
die von feiner Hand bekannt sind, sind theils christlichen, theils heidnischen 
Inhalts. Ihrer F0rmengebung nach zeigen sie, schlank, elegant, manchmal 
etwas haltloS, wie die GePcalten sind, eine weiche Abart des venezianischen 
sti1es. Ihrer feinen Technik nach zeigen sie, dass der Meister von den fort. 
geschritteneren Deutschen gelernt hatte. So wurde Jacopo del Barbari ein 
wichtiger Vermittler zwischen der italienischen Renaissanceempfindung und der 
deutschen Kunst. 
0berita1ienifc11e 
Mi11iaturen. 
Die BüchersIllustration spielte im fünfzehnten Jahrhundert in allen obers 
in vsk0i1s. italischen Städten eine wichtige Rolle, die wichtigste in Veron a, wo sie auss 
nahmsweise sogar die Grossmalerei beeinsslusSte. Hier haben wir zuerst der 
Künstlerfamilie zu gedenken, welche gerade von der Kunst, Bücher zu malen, 
Die .F2zkkiiiis ihren Namen vDai libriu erhielt. Der älteste dieser Meister war .5Zzy2Uzo zZzx2i 
dai libri.     
Z2Z277 2J, setwa 142o geborenJ, dessen Sohn war JsmJzrkFm Letwa I454 geborenJ, 
FranceSco7S Sohne waren OzZZJZo und 67jmZc77Jm esZxijXZZ77i. GirolamolS Sohn war 
J7imzceFm risse. Z272ysf der jüngere C15o0 geborenJ. Die Dai libri aller dieser vier 
Generationen waren Büchermaler; am berühmtesten waren der ältere Francesco 
und Girolamo, den wir bereits als Stafseleinialer Lober: S. 330J kennen gelernt 
haben. Vasari3J zählt eine grosse Anzahl der kostbaren Bücher aus, die beide 
mit Miniaturen geschmückt haben. Mit Sicherheit aber lassen sich keine ers 
haltenen Büchermalereieii aus einen dieser Meister zurückführen H. 
Aber noch ein zweiter bedeutender altveronesischer Maler, LZ72z77ZZk.2 cis: 
LiZ:::IFaFs s7xsmJzrx, war, wie schon bemerkt Toben S. 326J, in seinen früheren I.ebensjahren 
Miniator gewesen; und einige seiner schönsten VVerke haben sich glück1icheri 
weise erhalten. In seinen Jünglingsjahren malte er eine Reihe prachtv0ller Chors 
büclier für die BenedictinersAbtei Monte 0liveto maggiore bei Siena. Dies 
Chiusi. selben beHnden sicl1 heute in der Kathedrale von Chiusi. Sodann schmückte 
ZEIT. er eine grosse Reihe solcher Cl1oisbücher für den Dom Voi1 Siena, dessen 
 Bibliothek sie noch heute besitzt, während seine Archive die Urkunden über 
diese Thätigkeit des Meisters bewahren OF. Im Graduale No. I sc; sind sieben, 
O Zu vergleichen ist PcxJcz72smf III, S. l34.I43 mit JZcz77JxJz VII, S. 5t6ss527 und Jx77ZZn.Zji 
ja. a. 0.J S. 712ss715.  Neuerciingg hat .sl. 5Y77si7zFws CLiitZ0w7S ZCikfchTill XII, S. l. S. 3oJ ihm 
auch einige mit W. hezeiehneten Stiche 7.ugefclnsiehen, welche seit Bi1rtfcl1 als Ns.1chsiic11e nach den 
gleichen Blättern Di.irerls von einem Wenzel von 0lmiit7. galten, von Tl1auling aber VVolgemul. Zuges 
fchrieben werden. Ein Vergleich c1iefer Blätter mit den f1cheren Stichen des Jacop0 liifst die sprins 
gerlfc:he Hypothek: jedoch, f0 treiTlich He c1urchgefiil1rt illa, als unl1altl1ar erfcheinen. 
2J Bkma.km27f, Studj, P. 23o, 243, 244, 289s292. 
3J Exil. LMmJmfe7s IX, P. 209, P. 212 ff. 
4J Obgleich PIXmi3;se7z CTreaSures of :1rt I, P. 206, II, F. 224J nnd JJ. s7m7ii CA h:1nc1b00lc of 
the Inst of illuminati0n, London l866, P. 4l u. 42I cliefes thun. 
              
st0ria della miniatura ita1iana:4. Es ist eine noch immer wichtige AbhancIh1ng, welche Milaneli bisher 
feiner Ausgabe weder an derselben stelle noch überhaupt wieder einverleibt hat.
	        
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