Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Drittes 
Buch. 
Abthei1un g. 
Dritter 
Abfc11nitt. 
ja zum Theil länger gelebt haben, als die bahnbrechenden Cinquecentiften 
Li0nard0 da Vinci, Raphael und C0rreggi0, fo möge man bedenken, dafs es 
unmöglich iPc, die Anfangss und Endpunkte der kunPcgefchichtlichen Zeiträume 
an bestimmte Jahre zu feffe1n, dafs daher die stilgrenzen entfcheidender für 
die Gliederung des Stoffes fein müffen als die Zeitgrenzen, und dass es nur 
fe1bftverfiänd1ich ist, wenn die Meister zweiten oder dritten Ranges in den 
Orten zweiter oder dritter Claffe um ein Menfchena1ter hinter den entfcheis 
denden Gröfsen der mafsgebenden Städte zurückbleiben. 
Der 
KupferPcich 
0berita1ien. 
Manche der Maler, die in diesem Abschnitte behandelt werden, sind zus 
gleich stecl1er gewesen. Allen voran steht auch auf diesem Gebiete der grosse 
 Ä7m7ism JsJxz22Zzsgm2, von dem L0mazz0, der stets die 0beritaliener auf Kosten 
 ider Toscaner zu bereichern suchte, sogar behauptete, er sei der Erfinder der 
Kunst des Kupsersticlis. Unläugbar hat er sie in 0beritalien verbreitet und ist 
hier massgebend in ihr geblieben. Auf seine Stiche ist schon oben is. 268J 
hingewiesen worden. Grossartig sind ihre Motive. Die köstliche Abnahme 
Christi vom Kreuze sBartscl1 4J hat die Darstellung dieses Gegenstandes aus 
Ai3;:;2a Jahrhunderte bestimmt. Ein Nachahmer Mantegna7s war Zozz;2 x47zzZ7s,:2:z Vxz7IrxJJwssj, 
v.wrs0ki.v0n jdem Bartscl1 33, Passavant 66 Blätter kennt O. seine Nachahmung des 
Meisters geht so weit, dass dieser selbst, empört über dieselbe, ihm einmal 
 eine körperliche Züchtigung zugewandt haben soll. Auch CFziocI. fl2zZ. rZzz lZ72s.rrizZ 
 .erscheint fast ganz als Nachahmer Mantegna7s. Unabhängiger schon steht der 
Nic01k:k0 as. wandelbare, in religiösen und mythologischen Darstellungen ersahrene lViwZe27i7 
ModeM Um; JlsfocZZ7m da, der sich auf seinem Parisurteil CB. 62; den Familiennamen 
CmxB;:n013 Rosex 2J zulegt. Ihnen reihen sich die drei CmzPx1g72c2ZrZ aus Padua an, unselbs 
ständige Meister, welche zwischen Dürer, Mantegna und den grossen Venezianern 
hikek,k.zek;k, schwanken. Von eigenartigerer Bedeutung ist l5z7szm7kZZo JlXJo7zz2Zg2zzz, der Bruder 
on Eva. des grossen Malers aus Vicenza, von dem es zweifelhaft ist, ob er auch ges 
stochen hat. Benedetto übertrifft seinen Bruder Bartolommeo jedenfalls an 
Vielseitigkeit, da er ausser religiösen auch mytl1ologische Gegenstände ges 
stochen hat, z. B. einen Raub der Europa CB. 23J, einen Apollon und Midas 
sB. 20J und einen Seegott mit Amor sPassavant 48J. Dem Stil nach steht auch 
er aus einer Mittelstuse zwischen venezianischer und paduanischer Empfindung. 
 Ein anderer Vicentiner, JMz7TcZZc2 FozmZ2.7m, von dem vier Stiche bekannt sind, 
scheint schon mit der kalten CtrockenenJ Nadel gearbeitet zu haben: so leicht 
hingeworfen sehen seine Arbeiten aus. Hauptsächlich als Stecher bekannt ist 
 dann jener wirkliche oder angebliehe Veronese CTi7soZrz77sZo Worein, den Lermoliefs 
ganz den Venezianern zuzählen möchte. Seine Stiche, unter denen die 
 vSchlachtcc, welche aus drei Blättern besteht CPassavant 8J, besonders interessant 
ist, gehören nicht eben zu den feinsten in ihrer Art. Ganz venezianisch ers 
 scheint JMUsZj7zo Mr: ZJciZi2zzs, genannt PisXZissF7si7m Mr: Sake JJzyJz2rZzs, dessen frühe 
S. 295s 
handelt 
1J JZxzJsy2JJ, Peintkesgmveur XlIl. 
2J Von ihm und feinem Nie11en 
u. Febr. 
s310.  Px1J2zmz72Z, Peintresgraveur V. S. 79s 
L. CaZftlm72 in der Gi1.2ette des Beanxsarts
	        
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