Die Malerei
0berita1ien.
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Reihe ähnlicher Bilder Palma,s,Tizian7s und der B0nifazi, während feine Formens
gebung doch noch diejenige des fünfzehnten Jahrliunderts ist und feine Farbens
pracht es den gleichzeitigen Venezianern an die Seite stellt. Ein zweites, bei
zeichnetes, der breiteren Spätzeit des Meisters angehoriges Bild, eine thronende
Madonna, bewahrt die Kirche S. Giuliano in Venedig; andere authentifche ve2i2kiig,
Mad0nnenbilder befinden sich in S. Quiric0 e Giulietto und in Sai1 Francesc0
zu Cremona. Sein Hauptwerk find feine Fresken im Hauptfchiffe und im
Chore des Domes diefer Stadt. Die meisten der neun von ihm herrührenden SaZeFc2a,W
Bilder diefer Cyklen find mit feinem Namen bezeichnet. Sie stellen die fols Dom.
genden neun Scenen aus dem Leben der Muttergottes dar: 1J Der Engel
erfcheint Joachim; 2J Die BegegnungJoachim,s und Maria7s; 3I Die Geburt der
Jungfrau; 4J Ihre Verlobung; II Die Verkündigung; 6J Die Heimfuchung;
7J Die Anbetung des neugeborenen Kindes; 8J Die Beschneidung; 9J Jefus
im Tempel. Boccaccino erfcheint hier als ein den serrarelifchen Zeitgenoffen,
wie Costa, verwandter Meister; wenigstens in den Typen und in der Anordnung;
in der Färbung ist er reicher und tiefer.
Als Mitarbeiter Boccaccino7s in felbftändigen Bildern des Domes von ck2mk2ks2,
Cremona find hier x4ZZz2Z2xsZZa JlJgZwz.ss und Sinn J7;7z7zrxssm1 BwJzZJx2 zu nennen. Der A1F00hTiiii0
erstere malte fieben Bilder des Cyklus aus dem Leben MariaYs und Christi; Gk1:lF11ZFF;.2.
und man wird gestehen, dafs er, wie es im Vertragc bedungen war, Boccaccino Bimbo.
an Freiheit und Reife im Sinne der goldenen Zeit übertraf. Der letztere
malte Zwifchen den Gemälden Boccaccino7s und Altobello7s eine Anbetung der
Könige und eine Darstellung Christi im Tempel, offenbar fchon im Wetteifer
mit Romanino und Pordenone, über deren Thätigkeit im Dome von Cremona
erst später berichtet werden kann. Hier mag nur noch CrrJM.c,w Om2j7z. Cis I536J c;3i222;0
als Nachfolger Boccacino7s, aber auch als Stammvater einer jüngeren crem0s www
nesifchen Künstlergeneration genannt fein.
Nur mit wenigen Worten können wir der alten Meister von Parma und P2km.s. und
Moden a gedenken. Beiden Städten gehörte die Künitlerfamilie der LoJrJzi von D1ix0ET7ZiZi.
Carpi an. Der Vater, 7zzmzm cZlJJxz;szio J.riJrJzi Cerwähnt seit i459, gestorben I5o4J
fcheint mehr für Parma, der Sohn, JZzwzxz77Zzi7m J,oJcJzz. mehr für
Modena thätig gewefen zu fein; doch hinterliess er feine Hauptfresken und
feine bedeutendsten Tafelbilder in feiner Vaterstadt Carpi. in Modena würde
uns im übrigen nur noch F7smzmsm JZjxzizcJzj intereffiren, von dem jedoch, da Fig BisncI:i
er eigentlich Ferrarefe war, fchon im vorigen Capite1 is. 3I2J die Rede ges
wefen ist. In Parma interesf1rt uns befonders noch die Künstlerfamilie der
Mazzuola: vor allen Dingen FZZJJ2Fo Jl7rZ3s,57mZxz H I505J, der Vater des fpäter MagH1s,1a.
zu befprechenden, unter dem Namen Parmeggianino bekannten Künstlers. Von
Filipp0 befitzt die Ga1erie zu Parma eine hart gezeichnete, trocken gemalte
Madonna von I49I. Im Mufeum von Neapel sieht man feine stumpfe, hölzerne
Grab1egut1g von 150o, in der Berliner Galerie eine etwas spätere und beffere
Madonna unter dem Baldachine. Reifer erfcheint fein Schüler
non: PczJMrx, der bis 150y genannt wird; uiid deffeii Schüler ZU. JlmZzZi C1465s A1iAssU3s
1528J, den man in den Kirchen und in der Galerie Parma7s ftudiren kann.
Wenn es ausfallen follte, dafs hier, wie in allen Capiteln diefer Abtheilung.
welche die italienifchen Schulen des fünfzehnten Jahrhunderts behandeln,
Meister besprochen worden find, welche tief in7s fechzehnte Jahrhundert hinein,