0berita1ien.
Die Malerei
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Von den in Pavia einheimischen Meistern kann hier nur PiZJEJ7m7szz:. FzzrcJzzi, ,Ge21u2,
genannt werden. Gerade er siedelte nach Genua über, in dessen Gilde er P1ET.Zsi,ZJic.
1520 auftaucht, und verpflanzte die lombardifche Schule dorthin. Sein sruhestes
bezeichnetes Bild stammt vom Jahre 1512, fein letztes von 1527. Seinem Stil
nach aber gehört er noch ganz dem fünfzehnten Jahrhundert an. Ein spätes
Hauptbild des Meisters, eine Maria in der Glorie, von I 526, besitzt die Kirche ssC1;IsFxki1O.ds
S. Maria di Castello in Genua. Die LouvresSammlung besitzt ein zehn Jahr LI;s;1;JF3
älteres, bezeichneteS Bild von Sacchi, welches die vier Kirchenväter darstellt.
Die Berliner Galerie enthält z. B. feine ebenfalls bezeichnete, im Reichthum x;2k1iz1.
ihrer Details charakteristische Kreuzigung von I5I4. Lomazzo Hirn Trattato Miene.
p. 4o5J zählt ihn mit Foppa und Civerchio zu den Meistern, die zuerst wieder
richtig fehen gelernt haben.
Die Malerei der Stadt Cremona U zeigt keinen scharf ausgeprägten Chas SZJY;0;;H1
rakter; aber f1e zeugt von UnternehmungSlust und m0numentalem Streben.
Die Fresken im D0me von Cremona gehören zu den umfangreichsten Cyklen
auf diesem Gebiete. Uebrigens erscheinen die älteren Meister des fünfzehnten
Jahrhunderts auch hier hart in den Formen und kalt und grau in den Farben,
um in der UebergangSzeit, besonders seit Boccaccino, eine c0loristifche Tendenz
anzunehmen.
Der älteste namhafte Meister Cremona7s ist Bc2J2iJr1,Izio Bz2k72Z2c2, der sich, I31i3:;ili1T:io
obgleich in Brescia geboren, gelegentlich selbst als Cremonefen bezeichs
nete7J. Er war berühmt und hatte um die Mitte des Jahrhunderts
grosse Fresken in Mailand, Pavia und Cremona zu malen. Nur in letzterer
Stadt haben f1ch übermalte Reste, die Bildniffe Franc. Sforza7s und feiner Ges
mahlin Maria Bianca, in der Kirche S. Agostin0 erhalten. Nur aus Urkunden
wissen wir auch, dafs J7J7zJzc. und FiZZYfo Tczrm72i Wandgemälde im Rathhaufe F2saz1p.u21k1
von Cremona gefchaffen hatten. In dem bezeichneten, von I489 datirten TF2iYZikiiii,
Madonnenbilde des Francesco Tacconi, welches die Londoner Nati0nalgalerie
besitzt, glaubt man Anklänge an die alten Muranesen zu erkennen. TTii.TI3ZT,i.
Der Quattrocentist cremona7s, welcher den Uebergang in7s 16. Jahrhundert
bezeichnet, feinem Sti1geftihl nach aber noch im Wesentlichen dem fünfs
zehnten angehört, ist ZFozsmcr2k2 Bm:zzccj;zo. Er ist I46o geboren und um I518 130c22c9is2
gestorben. In Cremona Enden wir ihn am Anfang und am Ende feiner Laufs BMMWi
bahn. Hier malte er 1497 Cnicht erhaltene; Fresken im Refectorium beim
Augustinerkl0ster; und hier war er 15o6ss1518 an feinen Wandgemälden im c.scmo2ia.
Dome thätig. In der Zwifchenzeit war er in Rom, wo er durch feine Kritik AiiHZiii1TZ.H.
Michelangel07s ein folches Mifsfallen erregte, dass man ihn mit der Krönung
Marias, welche er dort in der CI558 abgebr0chenenJ Kirche S. Maria Transs
pontina malte, auslachte und Vasari es ihn noch entgelten liess. Auch in
Venedig wird er gewesen fein. Wenigstens bef1tzt die Akademie dieser Stadt ÄlsiJ;1sesjjHc;
ein sehr schönes, bezeichnetes Bild des Meisters, ein Breitbild mit einer ruhigen
heiligen Familienfcene in grofser Landschaft Essig. 239J. Es stellt die Vers
lobung der heil. Katharina dar und gehört der Anordnung nach schon in die
I828.