Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

Malerei in 
0berita1ien. 
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Kritik II eine ähnliche Rolle in der mailändischen Kunstgeschichte zu, wie eine 
frühere D0ctrin sie dem Zenale zudachte; und daher nimmt sie auch für ihn 
das Brerabild mit der Madonna und den Kirchenvätern in Anspruch, welches 1r1,,;13m;, 
für ein WVerk Zenale7s gilt. Hm. 
Einen wesentlichen Umschwung brachte das Auftreten Lionardo7s und 
Bramante7s in den achtziger Jahren in Mailand hervor. Der grosse Architekt 
J7wzcIzY2 JJ7smJzmzfx gehörte in Mailand, das er in der Wende des Jahrhunderts lFonci10 
verliess, noch der Frührenaissance an. In dieser Periode feines Lebens ist er nWMmei 
aber auch auf dem Gebiete der Malerei in umfangreicher Weise thätig gewesen. 
Der schon oft angeführte, zuverlässige Reisende des sechzehnten Jahrhunderts 
CAnonimo Morelliano p.47J fah Fresken von ihm in Bergamo. Es haben sich Bergamo. 
jedoch kaum Reste derselben erhalten. Aber auch in Mailand haben alte 1v1;.HMd, 
Berichterstatter2J manche Bilder feiner Hand gesehen. VVenigstens bruchstücks pI,Tx;IJFx,,, 
weise erhalten find die geharnifchten Bildnissgestalten nebst dem weinenden 
und dem lachenden Philosophen, welche früher aussen am Pa1azzo Panigarola 
fjetzt PrignettiJ angebracht waren, jetzt aber in einem Saale dieses Palastes 
aufbewahrt werden. Man kann noch erkennen, dass sie der umbrischsHorens 
tinischen Richtung des fünfzehnten Jahrhunderts angehören, die Bramante nach 
Mailand brachte. 
Ueber seinen Schüler JJz777. F27rzJ7ZJ., genannt  hat nach wieders  
holten unbegründCten Verdoppelungsversuchen erst die neueste Forschung 3l 
klareres Licht verbreitet. Mit Bramante ging Bramantino nach Rom und 
malte hier unter Julius lI. in den Stanzen des Vaticans einige jener Bilder, 
die Raphael7S VVcrkcn zu Liebe wieder heruntergefchlagen wurden. später 
war er wieder in Mailand ansäsf1g; I522 malte er in Locarno; seit I525 aber 
war er Ingenieur und Baumeister Franc. Maria sforza7s II. Er starb zwischen 
1529 und 1536. Bramantino hat als Maler verschiedene Stilwandlungen durchs 
gemacht. Von der Richtung des Vinc. Foppa ausgegangen, ist er zuerst durch 
Bramante, später durch Lionardo beeinflusSt worden. charakteristisch für seine 
frühere Zeit war die arg zugerichtete Pieta in der Lünette über dem Portal 
der Kirche S. Sep0lcro in Mailand, deren starke Verkürzung schon Lomaz20 1rr2i12k2d. 
hervorhob. Andere altmailändifche Bilder Bramantino,S sind Z. B. ein Votivs Si Sepo1Wi 
bild des Louvre zu Paris und eine Anbetung der Könige in der Ambrof1ana  
zu Mailand O. Als ein Hauptwerk, das Bramantino gegen Ende des JahrsLIFIIiT;,d, 
hunderts unter dem Einslusfe Bramante7S in Mailand schuf, gilt der antikif1rende Ämbmn3M. 
Schmuck der Cafa Castiglioni CCasa de7 Pirovani bei LomazzoI. Wenn die c2s;2  
Formengebung hier auch noch eine etwas gebundene ist, so fällt doch die CWgMnL 
Freiheit der Malerei, besonders in der Behandlung von Licht und Schatten, auf, 
Als künstlerische Frucht seines Aufenthaltes in Florenz und Rom gilt das 
skiz7.enbuch der Ambrof1ana, welches Horentinifche und römische Gebäude Ami2kk2r.sus. 
enthält.  ist dem Bramantino von jeher zugefchrieben worden, und wirSkiMnbuchi 
sehen keinen Grund, es ihm abzusprechen. 
II I,zmmJfex7., a. a. O.  465 ff. 
2I LMm.Iw, Tm1tat0 Us88J F. 27o; P. 384. 
3J CJww und CrJ7ixxJxz7.xeJJ4s, cleutfch, VI. S. 14s18.s 
Buonakroti CFebruar 1873J S. 29 s3I. Vera1tet iFc der cc 
4J L:sJOmz1ZJejY, a. a. O. S. 7. Anm. 2. 
 CxsJZ. F;sfz:k271J, Abdruck ans der Zeitfchrift 
mmentak im Vafari L.emonnier.
	        
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