Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Drittes Buch. 
Abthei1ung. 
Dritter Abfc11nitt. 
Namen gehen, will er keins als authentisch anerkennen, vso dass wir über die 
Bedeutung dieses Meisters als Maler durchaus im Dunkeln bleibenu1J. Unter 
 diesen Umständen werden wir am besten thun, bis auf Weiteres keins dieser 
VVerke zu berücksichtigen. 
c.:iw.rJ01i2i0 Aus einer Reihe unbedeutenderer Mailänder jener Zeit muss nur Cjc17.s. 
siT.iii1F0icfTiHiiTJ2k2yzztZo JlsJwZfwfcZw2J lierv0rgehoben werden, weil fein grosses Krcuzigungss 
ZiF,uii.4TkiZ2iJ Fresco vom Jahre I495 sich wohlerhalten im Resectorium bei S. Maria delle 
ii1eiiii2iiiTiiF. grazie dem fast vcrnichteten Abendmahle Lionardo da Vincils gerade gegen. 
über befindet. Das Bild hat seine Vorzüge; aber mit dem nur wenige Jahre 
später entstandenen Meisterwerke des grossen Florentiners verglichen, erscheint 
es altmodisch, unbeholfen, hart und roh. 
2ik3ii2k.,gi0 Der gleichmässigste und cl1araktervollste von Foppa7s Schülern ist J.lJJzZ2;suzIjci 
bofsasio     
n0kgogiioiic.zZrz JsiJJJzmo, genannt  koder JZi:7;;szizs7zr2Jze, wie er selbst zu zeichnen 
pflegtJ. Merkwürdiger Weise kennt und nennt Vasari ihn gar nicht; und auch 
Lomazzo erwähnt ihn nur beiläufig im Trattato. Erst CalviT7J hat einiges urs 
1cundliche Material über ihn beigebracht. Aber die Werke des fruchtbaren 
Meisters, der den mailändisc11en Stil des Quattrocento in besonders milder, 
ruhiger Weise und in engen geistigen Grenzen vertritt, sind keineswegs selten. 
 Seine Jugendwerke in Mailänder Kirchen und sammlungen find ziemlich steif 
icikci1e.1. componirt und b1afs, wie die späteren, colorirt. Seit I485 malte er zahlreiche 
is2ivi;i. Wands und Altarbilder in der Certosa von Pavia. Die Fresken von feiner 
 Hand, die hier überall zerstreut find, bilden keinen zusammenhängenden Cylclus. 
Am monun1entalsten gemeint find die Krönung Maria7s unter dem Rundsenster 
des nördlichen und die thronende Jungfrau an derselben Stelle des südlichen 
,xii2ki,iii1sis.Querschiffes. Anziehendcr aber find seine Altarbilder in der Certosa. Die 
grosse Kreuzigung von I490 ist trotz ihrer blassen, schmerzverzerrten Gesichter 
und ihrer hageren Typen ein wohlcomponirtes, ergreisendes Bild. Von feinen 
i1x.siiiaiid. Mailänder Fresken zeigt die grosse Krönung der Jungfrau in der Chornische 
kreslceii.        
S. simpii. von S. Siiiipl1c1ano 4J trotz ihrer noch steif symmetrischen Gesan1mtanordnung 
Mino. die Fortschritte der mittleren Zeit des Meisters; und seine ganz späten Fresken 
 in den Kirchen S. Maria della Passione und S. Ambrogio zeigen, dass auch 
 er schliesslich von dem sreieren und breiteren Stil des Cinquecento berührt 
wurde. Der Meister arbeitete noch I522. Von den zahlreichen Taselbildern 
seiner späteren Zeit, in denen er auch den technischen Fortschritt von der 
MgMm.Temperas zur 0elmalerei durchinachte,.ohne jedoch der 0eltechnik abzus 
S.BTkH;io. gewinnen, was sie zu geben vermag, ist eines der schönsten das grosse, achts 
c21skiä. theilige Altarwerlc in S. spirito zu Bergamo. Die Berliner Galerie besitzt zwei 
charakteristische Madonnenbilder feiner Hand, die nicht ohne herben Reiz sind. 
k;22k.n.xkJi2z0 Zu den Schülern Foppa7s gehört wahrscheinlich B2mc;JsrZzi7zo OF cZ27zZi, von 
de c,0nii.     
F:lkäi;;E dem. die Berliner Sammlung ein mit dein Namen und der Jahreszahl I499 
 bezeichnetes Bild, ein p1astisch, aber etwas glatt und 1edern mode1lirtes Prälatens 
bildniss, mit rothem Rock und rother Kappe, besitzt. Ihn1 schreibt die neueste 
Kii11A1erfamilie. 
II iImwZi1ezJV a. a. O. S. 459,ss462. 
2J Die M0ntorfat1i waren eine grössere 
c11ivio st0rico 1ombardo V. CI878J p. 85 Pf. 
3J Notizie II. P. 242 ff. 
4J JknJJ2i, t:w. CI. 
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