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Drittes Buch.
Abt11eilung.
Dritter Abfchnitt
Rechten der hl. Sigismund und die hl. Urfula in ruhiger Andacht dastehn.
Das Bild trägt neben dem Namen des Meisters die Jahreszahl I489.
Unermüdlich fchuf er im neuen Jahrhundert im alten Stile weiter. Vom
r.e1s1iz1, Jahre I 50o besitzt Z. B. die Berliner Galerie ein Bild des Meisters, auf dem
Odem. neben der thronenden Maria und den Heiligen noch der knieende Stifter
Bernardino da Feltre in Franciscanertracht erfcheint. Die Kirche S. C0rona
sxsicF:Yz;;; in Vicenza bewahrt ein durch feine klare Zeichnung und tiefe Farbenglut ans
ziehendes Altarblatt, deffen Mitte, statt der Madonna, die heil. Magdalena unter
11;:1sviIE einem Baldachin einnimmt. Die LouvresGalerie besitzt ein EccesHomo von
vic2k222J leuchtender Färbung auf dunklem Grunde, zu Monte Berico bei Vicenza bes
findet sich eine ziemlich kraffe Pieta. Doch find Bilder des Meisters, deren
Hauptperf0nsnicht die Madonna ist, selten. Es ist unthunlich, hier alle feine
Gemälde aufzuzählen. Etwa f1ebzig derfelben sind theils erhalten, theils
durch ältere Schriftsteller beglaubigt, aber verfchollen.
Unbedeutender war sein Sohn Cnicht BruderJ ZF27mZkZZo JlJa;zz2z,g7zrz, der
D hauptfächlich als Stecher thätig war, noch unbedeutender der ebenfalls als
bekannte JlIez7sxxssZZn J7o,gsc2Zzi7zo, von dem z. B. die Berliner Galerie ein
D Cgegenwärtig nicht ausgestelltesJ bezeichnetes Altarblatt besitzt. Eine weit
höhere Stellung nimmt Gfz;71xzJzJszz7 lZ2mJizxr2yzf,;rZjo, Jlfz12T.mzZw genannt, ein, welcher
c0ZiYF.lm, geb0rener Vicentiner war, aber fein Leben in. Venedig befchlofs. Das früheste
MMMM Datum aus feinem Leben ist das Jahr I497 auf einem Bilde der Akademie von
AY;iYeLiHF;, Venedig. Doch gehören manche feiner Bilder, die wie z. B. die Beweinung Christi
x8J;1r7;i;, in der Ga1erie von Vicenza, die in ihrer herben, aber wohlverstandenen Körpers
lichkeit und ihrem harten, unangenehmen Tempertone noch keine Spur venezianis
fcher Einwirkung zeigt, jedenfalls einer früheren Zeit an. Die Bilder feiner mitts
Jxsi;F;i;F. leren Zeit, wie die Madonna in S. Rocco zu Vicenza von I502, wie das Sebastianss
.vg23sdiF,oi bild in S. Giacomo delli0rio und der Christus mit der Weltkugel in S. Spirito
s.iigii3iZTiZ.0 zu Venedig, erinnern in ihrer kernigen Formgebung und leuchtenden Oels
s.SPWOl tecl1nik an Antonello da Meff1na. Seine fpaten Bilder, wie die Madonna
zwischen Heiligen mit den1.Stifter in der Kirche zu Montecchio Maggiore von
I5I9 gehören dem venezian1fchen Cinquecento an. Zuletzt wird Bu0nconfiglio
noch I530 in der Lucasgilde von Venedig aufgeführt. Auch er ist ein Uebers
gangslcünftler. Vafari sagt: ciMan liefs ihm den Rang eines guten Meistersss.
Jetzt aber wollen wir nach Brescia, der Heimat der Familie Bartolommeo
Montagna7s, zurükkehren, um diefer Stadt fchon für die ältere Zeit den Ruhm
einer Malerfchule zurückzugeben, der ihr in der Regel erst für,s fechzehnte Jahrs
133kk2:1xk;s; 7hundert eingeräumt wird. Freilich müffen wir von den Künstlern, deren Spus
,i;rF2Yi23i.i.1s; ren in Brescia selbst verloren gegangen find, wie von OZzYzzszzmo PMxm7ziW und
1IFIIJ;IIJJ7 JJrz77Y2Zzi7zo TcJzt2r2JZo, die als Meister des vierzehntenJahrhunderts erwähnt werden O,
di BMcW und wie von PcmZa sie B7szs.cczkz, von dem die Turiner Galerie ein I458 gemaltes
unbedeutendes Heiligenbild bef1tzt2J, abfehen. Wir miiffen uns vielmehr fofort
dem Brescianifchen Hauptmeister des fünfzehnten Jahrhunderts zuwenden, den
man, durch die Angabe des unzuverläsf1gen Mailänders Loma7.z0 3J verleitet,