Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

336 
Drittes Buch. 
Abt11eilung. 
Dritter Abfchnitt 
Rechten der hl. Sigismund und die hl. Urfula in ruhiger Andacht dastehn. 
Das Bild trägt neben dem Namen des Meisters die Jahreszahl I489. 
Unermüdlich fchuf er im neuen Jahrhundert im alten Stile weiter. Vom 
r.e1s1iz1, Jahre I 50o besitzt Z. B. die Berliner Galerie ein Bild des Meisters, auf dem 
Odem. neben der thronenden Maria und den Heiligen noch der knieende Stifter 
Bernardino da Feltre in Franciscanertracht erfcheint. Die Kirche S. C0rona 
sxsicF:Yz;;; in Vicenza bewahrt ein durch feine klare Zeichnung und tiefe Farbenglut ans 
  ziehendes Altarblatt, deffen Mitte, statt der Madonna, die heil. Magdalena unter 
11;:1sviIE einem Baldachin einnimmt. Die LouvresGalerie besitzt ein EccesHomo von 
vic2k222J leuchtender Färbung auf dunklem Grunde, zu Monte Berico bei Vicenza bes 
 findet sich eine ziemlich kraffe Pieta. Doch find Bilder des Meisters, deren 
Hauptperf0nsnicht die Madonna ist, selten. Es ist unthunlich, hier alle feine 
Gemälde aufzuzählen. Etwa f1ebzig derfelben sind theils erhalten, theils 
durch ältere Schriftsteller beglaubigt, aber verfchollen. 
 Unbedeutender war sein Sohn Cnicht BruderJ ZF27mZkZZo JlJa;zz2z,g7zrz, der 
D hauptfächlich als Stecher thätig war, noch unbedeutender der ebenfalls als 
 bekannte JlIez7sxxssZZn J7o,gsc2Zzi7zo, von dem z. B. die Berliner Galerie ein 
D Cgegenwärtig nicht ausgestelltesJ bezeichnetes Altarblatt besitzt. Eine weit 
 höhere Stellung nimmt Gfz;71xzJzJszz7 lZ2mJizxr2yzf,;rZjo, Jlfz12T.mzZw genannt, ein, welcher 
c0ZiYF.lm, geb0rener Vicentiner war, aber fein Leben in. Venedig befchlofs. Das früheste 
MMMM Datum aus feinem Leben ist das Jahr I497 auf einem Bilde der Akademie von 
AY;iYeLiHF;, Venedig. Doch gehören manche feiner Bilder, die wie z. B. die Beweinung Christi 
x8J;1r7;i;, in der Ga1erie von Vicenza, die in ihrer herben, aber wohlverstandenen Körpers 
  lichkeit und ihrem harten, unangenehmen Tempertone noch keine Spur venezianis 
fcher Einwirkung zeigt, jedenfalls einer früheren Zeit an. Die Bilder feiner mitts 
Jxsi;F;i;F. leren Zeit, wie die Madonna in S. Rocco zu Vicenza von I502, wie das Sebastianss 
.vg23sdiF,oi bild in S. Giacomo delli0rio und der Christus mit der Weltkugel in S. Spirito 
s.iigii3iZTiZ.0 zu Venedig, erinnern in ihrer kernigen Formgebung und leuchtenden Oels 
s.SPWOl tecl1nik an Antonello da Meff1na. Seine fpaten Bilder, wie die Madonna 
 zwischen Heiligen mit den1.Stifter in der Kirche zu Montecchio Maggiore von 
 I5I9 gehören dem venezian1fchen Cinquecento an. Zuletzt wird Bu0nconfiglio 
noch I530 in der Lucasgilde von Venedig aufgeführt. Auch er ist ein Uebers 
gangslcünftler. Vafari sagt: ciMan liefs ihm den Rang eines guten Meistersss. 
Jetzt aber wollen wir nach Brescia, der Heimat der Familie Bartolommeo 
Montagna7s, zurükkehren, um diefer Stadt fchon für die ältere Zeit den Ruhm 
 einer Malerfchule zurückzugeben, der ihr in der Regel erst für,s fechzehnte Jahrs 
133kk2:1xk;s; 7hundert eingeräumt wird. Freilich müffen wir von den Künstlern, deren Spus 
,i;rF2Yi23i.i.1s; ren in Brescia selbst verloren gegangen find, wie von OZzYzzszzmo PMxm7ziW und 
1IFIIJ;IIJJ7 JJrz77Y2Zzi7zo TcJzt2r2JZo, die als Meister des vierzehntenJahrhunderts erwähnt werden O, 
di BMcW und wie von PcmZa sie B7szs.cczkz, von dem die Turiner Galerie ein I458 gemaltes 
 unbedeutendes Heiligenbild bef1tzt2J, abfehen. Wir miiffen uns vielmehr fofort 
dem Brescianifchen Hauptmeister des fünfzehnten Jahrhunderts zuwenden, den 
man, durch die Angabe des unzuverläsf1gen Mailänders Loma7.z0 3J verleitet,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.