Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

0betita1ien. 
Die Malerei in 
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conventionalismus anheimzufallen, hat Francia wohl jene Hochachtung vers 
dient, die ihm von Raphael mit fo viel Wärme entgegengebracht wurde. 
Von den Söhnen Francia7s widmeten sich zwei, Gizzwyw und 67iz;Zzb, der 0zM,,,0 
Malerei, ohne jedoch die Meifterfchaft des Vaters zu erreichen. Giacomo ist ljEIZ1,,JiFH7 
der Tüchtigere. Er arbeitete zuerst ganz in der Stilweife feines Vaters, fpäter s:i1. 
gewann Ferrara durch Doffo Doff1 auf ihn gleichen Einflufs, wie früher durch 
Lorenzo Costa auf feinen Vater. 
Jener Frühzeit gehört eine A1legorie der Keufchheit in der Berliner Gales Bek1ix3, 
rie an, die nach einer Zeichnung feines Vaters gemalt fein dürfte; ebenda Gabriel 
auch eine Madonna mit dem Kinde und dem hl. Franciscus; eine Anbetung 
des Kindes in S. Cristina zu Bologna. Derfelben Stilweife gehören auch noch 13k,10gs2. 
an eine Anbetung der Hirten von I5I9 in S. Giovanni zu Parma und ein  
Crucisixus mit den Heiligen Franciscus, Hieronymus und Magdalena von 1522 s.GioV3m1i. 
in S. Stefano zu Bologna. Für feine zweite Stilperiode sind bezeichnend eine Bologna, 
Madonna im Freien zwifchen den Heiligen Franciscus, Bernardin, Sebastian, siSMMoi 
Mauritius von I526 in der Pinakothek zu Bologna, ebenda eine Madonna in  
der Glorie mit mehreren Heiligen, dann namentlich die beiden Madonnendars 
stellungen in der Brera. Giacomo starb 1557. 1;ksk2. 
Giulio hat zumeist in Gemeinfchaft mit feinem Bruder gearbeitet, er ist 
aber ein geringeres Talent als diefer. Gemeinfame Arbeiten der Brüder  
gewöhnlich mit der Zeichnung J. J. Francia verfehen  besitzen die Galerien zu 
Berlin CMaria als HimmelsköniginJ, Parma, Bologna; von Giulio allein ift nur 
ein Bild nachweisbar: eine AuSgiefsung des heil. Geistes in der Pinakothek zu Bologna. 
Bologna. P1nakotl1el:. 
Neben den Söhnen bildeten sich in der Werkstätte, die F rancia mit Lorenzo 
Costa gemeinfam hielt, noch einige andere Schüler aus, von welchen Tzii7wZw 
Erz. als der begabtefte, dann die beiden .4FzJeJXZi72zi, Txz7mzwZHo, c7zio4imsoZc2 
genannt feien. 
.Xli7z2ZV fl.5Fe7Zzi7zzi Cgeb. ca. I475J giebt uns felten Alles was in feiner Kraft Amicp. 
liegt; hie und da blitzt hell ein ausgebildeter Schönheitsf1nn durch, aber eben AsEiii.M 
fo oft zeigt er f1ch gefchmacklos überladen, roh in der Form, im Detail 
barock. Am liebenswürdigsten tritt er uns in den Fresken im 0ratorium der 1;010gpa. 
hl. Cacilia entgegen. Dort rühren von ihm her die Enthauptung der heiligen  
Valerian und Tiburtius und die Bestattung derfelben. In den Fresken der allemal 
Capelle S. Agoftino in S. Frediano zu Lucca, Gefchichten des Christusbildes S IE1;g3Jäno 
 nach I506 ss, giebt er gleichfalls noch Epifoden von hoher Schönheit, im   
Ganzen aber lafst er feiner ausfchweifenden Phantasie allzu freien Lauf und 
ist in der Mache ungleichmafsig. 1m Jahre 15I1 malte er zu S. Michele in 
Bosco, fpäter gemeinfam mit Bagnacavallo und Innocenzo da Imola in der 
Capella della Pace in S. Petronio zu Bologna. Die Fresken in S. Michele 
wurden von Canuti gänzlich übermalt, die in S. Petronio sind zu Grunde ges 
gangen. Tafelbilder von ihm besitzen die Galerien von Berlin CAnbetung der ,IF:lr;ik;s;. 
HirtenJ, Bologna, Ferrara; er kommt darin, namentlich im Porträt, dem Costa 
oft fehr nahe, nur im Colorit erreicht er nicht deffen Klarheit und Leuchtkraft. Äg:;Hjc;L 
Von Czx2ZZo x4rP.e7sZi22i befindet sich eine Anbetung der Könige in der Pjnakos PF.YFFt;;L 
thek zu Bologna, die wesentlich ferraref1fchen Einflufs zeigt. Von I2z7s;zzzwZZa :5srx;1F0krF;;7. 
rühren zwei VVandgemälde im 0ratorium der hl. Cäcilia her, nämlich die Taufe d.h.ca2i1i2.
	        
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