308
DritteS Buch.
Abtheilung.
Abschnitt.
Dritter
unten sieht man die Donatoren Giovanni Bentivog1io und dessen Gattin Maria
Vinciguerra. Unten sindet sich die Namensunterschrift des Künstlers und die
LahLeszah1. BD;iis WerkDausMdc:1m Jahre fIzäy4 ist eirkTedmFJabild it1i Eier I;nas
ot ek in 0ogna: je a onna au em mit an ea ern ge c müc ten
Throne sitzend, hält das Kind auf den Knieen; ihr zur Seite sitzen der heil.
Petronius und der heil. Joh. Evang.; neben dem Throne kniet nur als
Brustbild sichtbar der Stifter Alberto de7 Catanei. Auch dies Bild ist mit
der Namenszeichnung des Malers versehen. Naturanschauung, Formengebung,
Technik schliessen sich in diesen beiden Werken eng an Cos1mo Tura an,
aber dem Tura ist Cosfa durch edle Einfachheit voraus, welche feinen Werken
einen Zug von Grossartigkeit verleiht. O
An Tura und Cofsa schliessen sich einige untergeordnete Talente an, die
o2i2ms, originaler Züge ganz entbehren. Einem GzzZzZJJn GxzZx;M werden Arbeiten vers
Ga1amischiedener Stilperioden zugeschrieben. Ist das doppelte G nur auf den Namen
Galasso Galass1 zu deuten, so müsste ein älterer und ein jüngerer Maler
dieses Namens angenommen werden. Dem älteren gehörte dann z. B. die
Dreieinigkeit in der Pinakothek in Ferrara an, während für den jüngeren. die
skoäH;:,0. Darstellungen Johannes d. T. und des Petrus in der Capella della Conso1az1one
in S. Stefano zu Bologna, eine Geburt Ghristi in der. Barker schen Sammlung
13a,k.,k. in London Haus der Galerie CostabiliJ, eine Apollonia in der Pinak0thek zu
p;1I,ZlxIFF,Tk. Bologna Cdort als Marco Zoppo geltendJ, in Anspruch genommen werden
BZ8TIF,.,JE müssten. Von BzzZxZzzJJcz;se EJZzsJzJe aus Reggio besitzt die Nat.sGalerie in London
J;JJJFsZk, das aus der Sammlung Costabili erworbene Porträt des Tito Strozzi aus dem
Akteure ahre 1 8 Baldassare war auch als Medailleur thäti .s42zZwszzio x4Zzsz2ZZz.
3ist durch ein Christusbildchen vom Jahre I493g in der Sammlung
sFk2k.o da Costabili vertreten; einem FzYyfmm von Ferrara wird eine thronende Madonna
Maul mit Heiligen in der Brera zugeeignet.
Den ganzen Umfang des Könnens der älteren Generation der ferraresis
schen Schule lernen wir aus ihrer Gesammtleistung, den Fresken im Palaste
Sc11ifarioja. Schifanoja, kennen. Der Versuch, den Antheil jedes einzelnen Meisters oder
Gehilfen an diesem Cyc1us herauszusinden, ergäbe allerdings nur hypothes
tische Resultate sehr zweifelhaften Werthes; aber sicherlich waren alle zwischen
I47I und I493 in Ferrara verfügbaren künstlerischen Kräfte an diesem Werke
betheiligt; an der Spitze des Unternehmens dürfte Cosimo Tura gestanden
haben, da der gemeinsame Stilcharakter der Fresken aus Tura zunächst hins
führt. Der Palast Schifai1oja war von Herzog Borso I469 vollendet worden;
bald darauf begann man mit dem malerischen Schmucke desselben. Die
Fresken wurden später übertüncht, seit I84o sind zwei Wände von der Tünche
befreit. Der obere Theil jeder einzelnen Wand ist in drei Streifen getheilt,
jeder Streif in vier Felder. Die untersten Felder enthalten Darstellungen aus
1J Nach Les723oZiezJ gehören diesem Meister noch an: Ein G1asfenfker, Johannes auf Patmos den.
ftel1end, in S. Giovanni in M0nte zu Bologna; ein thronender Hieronymus am Altar der F. cap.
rechts in S. Petr0nio zu Bologna; in derselben Kirche in der S. Cap. links das stark übern1a1te Mai
d0nnenbi1d; ebenfalls in S. Petr0ni0 die zwölf Apostel in der Cap. Marf1li; eine Verkündigung in der
Berliner Galerie END. l8J, dort Pol1ajuolo genannt, ein Evange1ili Marcus im städe1fcl1en Institut, dort
als Mantegna bezeichnet.