Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Drittes Buch. 
Abt11ei1ung. 
Dritter Abschnitt. 
Reproduction des Dürer7schen Motivs CHolzschnitt B 79J, wobei der Maler mit 
Dürerls eckigen Faltenwurfmotiven nicht gut zurechtkommt; der heilige König 
Ludwig und Urfula stehen ganz fremdartig in ihren viel moderneren Typus zu 
den Seiten. Die Landschaft ist hier das Beste. 
Die anderen Maler dieser Gruppe find keine Individualitäten von Bedeutung. 
 672h7JcMJZ2i JlJm2J2zeZi malt legendarische Bilder ruhig schildernden Charakters in 
 ider Weife Genti1e7s und Carpacciols, aber nüchtern und in der Farbe trübe 
und schwer. Zwei zur Folge der Wunder der Kreuzreliquie gehörende Bilder 
x2k2;2F;i;E. bewahrt die Akademie1J. Ebenda find zwei Bilder aus der Scuo1a di san 
ei Marco: die Predigt des heiligen Marcus zu Alexandrien; er heilt die durch die 
Ahle verwundete Hand des SchusterS Anianus. Zur gleichen Folge gehört die 
i3ksk2. Taufe des Anianus in der Brera. Noch weniger erfreulich find repräfentirende 
Andachtsbilder, wie St. Sebastian zwischen vier anderen Heiligen, I5oo bei 
 zeichnet, aus S. Francesco in Treviso, in der Akadeinie zu Venedig; Stellung 
 iund Ausdruck sind einformig, die Gestalten mager und holzern. 
La2;2is2, Lzz,gzszm2 BcyZixmzi, seit I47o in Venedig nachweisbar, war aus der Schule 
Basiiani.  ,      
v2x22dig. Squarc1ones hervorgegangen, was feine Grablegung in S. Antonio zu Venedig 
S. AmomO. deutlich, fogar in abschreckender VVeise zeigt. Seine Härten mildern sich 
etwas unter dem Eindruck venetianischer Kunst, und besonders nähert er f1ch 
dein Carpaccio; das zeigen die Madonna, der St. Donatus den Stifter empfiehlt, 
iisiuk2.i0. von I484, in S. Donato zu Murano, dann zwei studirende 0rdensheilige nebst 
sisZ,TZT;f. einem Cardinal in der Akademie zu Venedig. Zu dem Cyclus für die Scuola 
Akademie. S. Giovanni Evangelista hat er die Verleihung der Kreuzreliquie, ein schwaches 
Product, ebendaselbst, geliefert. 
ii2kp0 Bei Mmsw JlJxz7szzkzZcs ist die Mischung venetianischen Charakters, des Eins 
Mmm1eiHusses Carpaccio7s mit dem der deutschen Malerei merkwürdig. In feinem 
AJce;i;;1tiFiE Christus zu Emaus von I 506 in der Akademie zu Venedig erscheint er als 
leih dreister und zugleich behaglicher Realist. Der Christustypus ist eckig und 
im Ausdruck leer, aber die beiden Tischgenossen, ein Alter und ein Mann in 
mittleren Jahren, sind Charaktere voll Schärfe und momentanen Lebens; hinter 
dem Tische stehen andächtig der Wirth und ein Mohr; den Hintergrund bildet 
N;32fkiii2, ein Zimmer mit Holztäfelung. Ein Bild gleichen Gegenstandes im Berliner 
 Rom, Mufeum, I5o7 bezeichnet, weicht nur in Nebendingen ab; der Stifter und ein 
Knabe ersetzen den Wirth und den Mohren, und der Vorgang ist in eine 
offene Laube mit dem Blick in die Landschaft verlegt, deren klare, scharfe 
Behandlung die Verwandtfchaft mit deutscher Kunst noch klarer hervors 
treten lässt. 
Unter denjenigen Künstlern, die fich dem Charakter ihrer Arbeiten nach 
um Giovanni Bellini schaaren, steht eigentlich nur von wenigen, und nicht 
eben von den bedeutendsten fest, dass sie wirkliche Schüler desselben waren. 
Maske i3siii. Zwei nennen sich in Inschriften Bellini7s Schüler: JlJww Edle, der dessen Coms 
 positionen nachahmt, und von dem die stadtgalerie in Rovigo eine Darstellung 
im Tempel mit dem Stifter, solid in der Arbeit, etwas röthlich im Fleifchton, 
 bewahrt2J. Sodann x4lmZ72m von Bergamo, genannt Andrea Previtali3;, der 
II 548 und 545, das letzte unter dem irrigen Namen Lazaro Bastiani. 
2J Bezeichnet: 0PVS MARCI BELLI DISClPVLI IOANNIS BELLINI. 
Z; 7tzJ7i: Vite de7 piitori, scultori e arcl1itetti Berganieschi, Bergamo 1793.
	        
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