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Drittes Buch.
ll. Abthei1ung.
Dritter Abschnitt.
del FiwE2, wahrscheinlich 1439 gestorben II, von dem eine bezeichnete
Nie. Halbsigur der Maria mit dem Kinde im Museo Correr, eine I436 datirte Mag
donna mit zwei Heiligen in der Akademie zu Venedig zu sehen ist. Auch der
GH;J,1;Lso, etwas jüngere xMkJzeJe 672Zmzzo;2c2, von dem sich ebenda ein Altarwerk mit
dem Erlöser und vier Heiligen beHndet, bleibt noch in demselben Gleise.
Seit I440 ist indessen auf der benachbarten Insel Murano eine Malerwerkstatt
nachzuweisen, von welcher die Anfänge eines neuen AusschwungS ausgehen,
und die durch drei Generationen bedeutend bleibt. Zunächst finden wir zwei
Maler gemeinschaft1ich thätig, die gewöhnlich ihre Arbeiten p,7nJzzzJ27szxsF mzxZ
JlyzMzi2zF wie Jkszzm72ou, mitunter aber auch Johannes der Deutsche und Antos
nius von Murano bezeichnen II. Sie malen repräsentirende Altarstücke, die
meilt aus vielen Einze1taseln in gothischer Fassung bestehen und in Nimben,
Beiwerk, Mitten, Verzierungen der Gewänder mit reicher, meist aus plastischem
,Jj;IFHrI1H;. Gypsgrunde ausgetragener Vergoldung versehen sind. Die Akademie zu Venedig
enthält die Krönung der Maria im Kreise aller Heiligen, am Füsse des Thrones
Engel mit den Marterwerkzeugen, I44o datirt3J. Die Capelle S. Terasio in
Si ZscWi8s S. Zaccaria enthält drei aus Schnitzwerk und Malerei bestehende, stark res
staurirte Altäre von I443 und 1444; die Kirche S. Pantalone eine dem Ges
mälde in der Akademie ähnlich angeordnete Krönung Maria7s. Das Haupts
Werk der beiden Meister ist aber das Breitbild der thronenden Madonna in der
Akademie von I446. Das fast nackte Kind steht im Schosse der Mutter, vier
in weit kleinerem Massstabe gehaltene Engel umgeben sie und tragen den Bals
dachin über ihrem Haupte, beiderseits stehen die vier Kirchenväter; eine g0s
thische ChorstuhlsArchitektur, über der Bäume emporragen, umgiebt die Coms
position CFig. 216J. Züge, die der deutschen Kun1t näher verwandt sind, können
wir trotz des deutschen Mitarbeiters in diesen Bildern kaum sinden. Wohl
aber ist mit Recht eine Aehnlichkeit des Stils mit Gentile da Fabriano hers
vorgehoben worden, der in Venedig gewirkt hatte, besonders in der heiteren,
fast schattenlosen Farbe, dem zarten Vortrag, der Vorliebe für überreiches
0rnament, aber auch im Ausdruck, in dem das Weiche, Freundliche übers
wiegt. Nur in älteren männlichen Charakteren, wie in den Kirchenvätern aus
dem letzten Bilde, gehen die Meister von Murano durch strenge, gemessene
Würde bei gedrungenen Verhältnissen über Gentile hinaus.
B2kx010xmp220 In der Folge verschwindet Johann dersDeutsche, und nun arbeitet Antonius
V1WW. mit von Murano, seinem Bruder, mit dem er in Venedig selbst
eine Werkstatt gegründet hat, zusammen, wie sich aus der Inschrift eines Altars
.Hk210gk12. in der Pinakothek zu Bologna ergiebt, der I45o im Austrag Papst NicoIaus V,
PmalMheki für die dortige Karthause zum Gedächtniss des Cardinals Albergati gemalt
worden war. Das Ganze, aus zwölf Tafeln in zwei Reihen bestehend, enthält
oben die Pietas zwischen zwei Engeln und den HalbHguren von Petrus und
Paulus, Gregorius und Augustinus, unten die Madonna in Verehrung des in
ihrem Schosse schlummernden Kindes zwischen vier stehenden Heiligen, Hieros
1J Testament vom 2. October l439 bei crowe und Cav. V, S. 9, Anm.
2J Akademie Nr. 8: Ioannes et Antonius de Muriano F McCcCXXXX; ziemlich ebenfo, die drei
A1täre von l443 und I444 in S. Zacc:1ria. S. Panta1one: zuane e ant0nio de murano pnse. 1444.
Akademie Nr. 23: M 446 10HANES ALAMANVs ANTONIVS D MVRIANO.
3J E. FZiJJM37, Denkmale IV, I.