Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

Die toscanifchs11mbrifc11en 
Schulen. 
Der Süden. 
255 
Bildern 
F2;g7zos 
Lo11 den, 
Nationa1s 
galerie. 
Rom. 
In Rom wurde, sobald das Papstthum seit Martin V. hier wieder feinen Rom. 
Sitz aufgeschlagen hatte, auch die bildende Kunst gepflegt, doch nur von 
seiten der Päpste und Cardinäle. Sie ruhte hier ebe11fowenig wie die humas 
ni1tifche Bildung auf dem Boden des VolksthT1ms. Die Masse der Bevölkerung 
lebte in Armuth und ohne Gewerbebetrieb dahin, der einheimische Adel blieb 
gegen geistige Interessen gleichgiltig. so lernten wir im bisheriger Verlauf 
unserer Darstellung manche Werke der Malerei kennen, die durch auswärtige 
Kräfte in Rom ausgeführt waren, aber die Kunst hatte auf diesem Boden keine 
VVurzeln, ihr Wirken und Wachsen können wir hier nicht beobachten, ja wir 
finden nicht einmal eine gewisse Continuität der Bestrebungen. 
Blicken wir auf die wichtigsten Schöpfungen der Malerei in Rom Zurück,  
so sehen wir an der spitze die Capelle in S. Clemente, nach unserer Ansicht 1cciJrii1FIYU 
von JlsJxm2Zi7w und zwar noch vor der Ankunft Martins V. entstanden. Unter 
diesem Papste war sodann Gk7zZziZx2 da J7rzF;7ZZ7zn thätig, dessen Spuren hier 
freilich erloschen sind. Unter Eugen IV. und Nicolaus V. malte Fm Ging 
7imz7zi da F2kJoZxs, von dem noch jene Capelle im Vatican existirt. Eine reichere 
Entfaltung wurde der Malerei erst unter Sixtus IV. möglich, als in der Sixs 
tinischen Capelle einige der besten Meister Etruriens und Umbriens, FmzzZm 
         
Pesmgzi72o arbeiteten und an anderen stellen JlssesZoZa72 cis; Forli seine Meisters 
werke schuf. Das Bedeutendste, was hier die Malerei der Frührenaissance hers 
vorgebracht hatte, war aber wahrscheinlich die unter Innocenz VIll. im Jahre 
I490 vollendete, später zerstörte Capelle in der Villa Belvedere vons.4mZJsm 
JlJmzZegJm. Im übrigen behauptete unter diesem Papste wie unter Alexans 
der VI. die rein decorative Richtung  das Feld. 
Neben diesen herberufenen Meistern tritt auch ein einheimischer Maler, 
dieser aber ohne sonderliche Bedeutung, hervor: .s47zZw2io cis BeWzZkZZo Al7zizZio, 
genannt  aus Rom O. Urkundliche Nachrichten über ihm aufges  
tragene Arbeiten reichen von 1460 bis I497. Vielfach hat er mit berLihmteren 
Künstlern, mit JlscsZozIz2 bei seinen Malereien in der Vaticanischen Bibliothek, 
mit J3zksZm Pem,gsziw zusammengearbeitet, seine eigenen Arbeiten, namentlich 
eine Madonna zwischen Hieronymus und Franciscus, I464 bezeichnet, in sank, 
Antonio del Aconte zu Rieti und die Madonna Zwischen stephanus und Lucia, Rieti. 
Von I489, im Dome zu Capua, veranlassen Crowe und Cavalcaselle zu dem Capuss 
Urtheil2j, dass er anfangs von Bmx2ZZo, später von umbrischen Malern, wie 
l7zo7seJ2.go und Pi7zizzJsixcJzzk2, Einwirkungen erfahren habe.
	        
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