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Drittes Buch.
Abll1ejl11t
Zweiter
fchnitl.
aus der Kindheitsgefchichte Chrifti an der Predella, befindet lich in S. Mes
Akcevi22. dard0 zu Arcevia, einem Bergftädtchen bei Saffoferrato. I512 ist das Abends
c0k10k22, mah1 Christi, als Cultushandlung aufgefafst, im Dom zu C0rtona datirt, mit
Dom. fchöner Abftufung der Bewegungsmotive, auch in der Farbe anfprechend.
1n1 Jahre I515 fchlofs Luca den ContractIJ, dem franzöf1fchen Arzte Alovif1us
de Rutanis für feine Cape1le in S. Francesco zu Montone ein Altarbild aus
Freundfchaft, gegen blofsen Erfatz der Auslagen und gegen das Versprechen
ärztlichen BeiPcandes in Krankheitsfällen zu malen. Das Gemälde, eine Kros
nung Maria7s mit vier Heiligen, befindet f1ch heute im Palazzo Mancini zu
Cittä di Caftel1o. I 5I6 ward die Kreuzabnahme in Santa Cr0ce zu La Fratta
La Prata. bei Perugia vollendet, fchlecht erhalten aber höchst fl:udirt in der Compos
f1tion 2J. I52o beendigte der greife Meister das A1tarbi1d für die St. Hieronys
Pi:xak1JkH;k mussBruderfchaft zu Arezzo, jetzt in der dortigen Pinakothek, und kam zu
.deffen Auffie1lung felbfi nach Arezzo, wo der Knabe Vafari ihn als Gast
feines Elternhaufes kennen lernte. Es zeigt die thronende Madonna, von
Engeln umgeben, zwifchen stephanus und Donatus, tiefer St. Nicolaus mit
dem knienden Stifter Niccolo Gamurrini und St. Hieronymus; zwifchen ihnen
der f1tZende David, den Pfalter fpielend, nebst zwei Propheten; das Ganze
Pcreng aufgefafst, voll edler Motive, aber hart in der Farbe. Noch in feinem
Todesjahre, am I4. Juni 1523, en1pHng er endlich die Zahlung für eine Krös
F0j2s1o nung Maria7s in der Collegiatkirche zu Fojano bei Cortona. Wenn auch durch
die neue Entwickelung der Kunft bei Seite gedrängt, blieb er doch bis zum
Ende unermüdlich und Ach fe1ber treu.
Perugino
und
Pinturicc:11io.
Pietr0
Perugin0.
Ein ähnliches LooS wie F2;gs7zw4kZZi hatte PkisI4gzJzo, der mit diefem in dem
gleichen Jahre starb, indem auch er nach glänzenden Erfolgen und ruhmreicher
Thätigkeit doch im Alter in eine befcheidenere Stellung zurücktreten mufste.
Ein Bahnbrecher war er freilich nie gewefen, obgleich der gröfste Maler der
Hochrenaiffance, Raphael, aus feiner Schule hervorgegangen ist, aber er hatte
lich dadurch eine beftimmte P0f1ti0n gefchaffen und ein Pub1icum gesichert,
dass er, in den Traditionen der umbrifchcn Schule aufgewachfen, lich zwar
auch der Florentiner Bildung hingab, doch nur um mit Hilfe derfelben die
umbrifche GefLihlsweife, ihre religiöfe Wärme und EmpHndsamkeit in ein
n1oderneres Gewand zu kleiden und dadurch weiteren Kreifen mundgerecht zu
machen.
PzZsZw IZmzzicx2i, genannt PzZ:2Zw Pemgi7m TO, wohl weil er in Perugia feine
Jugends und Lehrzeit durchgemacht hatte und auch zunächfi dort gelebt und
gearbeitet hatte, war doch nicht hier, f0ndern im Jahre I446 Zu Cittä della