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DriUes
Buch.
Abtheilung.
Zweiter Abfchnitt.
Sporn abscl1nallt, des jungen Burschen, der ein Pferd führt, der allerliebsten
Mädchen hinter Maria, die ein dargebrachtcs Goldgefäss betrachten. Den
Formen und Geberden fehlt selbständiges Leben, aber der Maler giebt sich oft
Mühe, verkiirzte Köpfe und Stellungen zu zeichnen. In der von hohem
Augenpunlcte genommenen Landscl1aft ohne alle Lustperspective ist in zahls
losen Figuren der Zug der Könige zu sehen. Die Farbe, harmonisch, aber
.nach altertl1iimlicher Ueberlieferung fast schattenlos, wird in ihrer Heiterkeit
durch die Pracht der Gewänder mit ihren plastisch aufgesetzten Goldverzieruns
gen gesteigert. scheint uns heute angesichts eines solchen immerhin anziehen.
den, aber keineswegs bedeutenden Werkes die Schätzung Gentile7s i.ibertrieben,
so müssen wir erwägen, dass er damals, als die Bilder der BrancaccisCapelle
noch nicht geschaffen, als selbst die Hauptwerke von J7m 67Z.o7.siZ7zJzj ask: Js7xJr2Zcs
noch kaum entstanden waren, allerdings Eindruck machen konnte. Aber wie
tief steht er an Formgeftihl wie an Tiefe der EmpHndung unter dem Letzteren,
und wie bald wurde er von der tlorentiner Entwicklung überholtl
Von etwas späteren Künstlern aus diesen 6stlichen Gegenden sei Gzim:szm2zzi
aus Camerino hervorgehoben, der im Jahre I445 bei der Commune
zu Perugia um das Burgerrecht einli:am1I und I447, laut Inschrift, für die.
Bruderschaft der Disciplinati von S. Domenico daselbst ein jetzt in der Pinas
kothek zu Perugia befindliches Altarbild 2J vollendete. Die thronende Madonna
W0k0mek. mit dem Kinde, dessen Händchen ein Hund beleckt, ist von mus1cirenden und
s1ngenden Engeln in drei durch Schranken gesonderten Reihen umgeben;
etwas tiefer stehen die vier Kirchenväter und knieen Franciscus und Dominis
cus mit vier skleiner gehaltenen; Repräsentanten der Bruderschaft. Haltung
und Gewandung der Heiligen sind Libertrieben schlicht; in ihrem schwärmes
rischen Ausdruck wie in dem bis Zum Gezierten Ho1den und Zarten in den
. Zugen Marias und der Engel, in der strengen symrnetrie der Compos1ti0n ist
Verwandtschaft mit den damaligen Sienesen wahrzunehmen, aber immerhin ist
in der Anordnung eine Abstufung der Pläne durchgefijhrt, die einige Anfangss
begrifse von Perspective voraussetzt. Als ein Nachfolger dieses Meisters kann
1x4.2kk2., Ja JlXlczz7m sitz GIzzzZzZr2. angesehen werden, der seit I468 in Arbeiten nachweisbar
Gualdo. ist und I5033J noch am Leben war, aber wie sein Madonnenbild aus S. Pietro
da zu Ass1s143 darthut, noch schwächer, gezwungener und geistloser war. Lcm7z,3sk2
S. SEND. da .Fx27z .5Zw7sZ.7w, nach seinem Vater Le2JwzZo zZziJtJxZcNm .XlZEjJmm7w, ist seit I478
urkundlich nachweisbar und starb I5o3TsJ. seine Werke, unter denen eine
mit Heiligen von I48I in der Collegiatkirche zu Pausola in den
Marken, ein Wandbild, Maria mit dem Kinde nebst Gott Vater, Engeln, Heis
ligen, von I483 in der Kirche zu sarnano, eine Vermählung der heiligen Kas
tharina mit dem Christuskinde aus santa Lucia zu Fabriano in der Nationals
II J6ixti a. a. O. I, S. I99.
2J E. FZyjZxsJs.s Denkma1e ital. Malerei III, Ts. 9, to.
3J .xlz27c:7w JBczJi im Gioma1e di eruduzione artistica, I, Perugia 1872, S. 1o7.
4J E. FsiijJ2eJs a. a. 0. III, Tf. 4.
II ,4a7zmm JcqJi a. a. O. IV C1875J s. 362, Nicht zu verwechfeln mit jenem. älteren LwwzSxy,
der I416 nebl1; JizmFa als: F. Fe72c7sfJ2o die unbec1eutenden und a1terthüm1ic11en VVandbi1der im 0ratos
rium S. Giovanni Battifka zu Urbin0 auSfij11rte.