Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

Der Süden. 
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gen, wenigstens etwas verede1t, der Ausdruck ist anziehender, die Behandlung 
al tempera von besonderer Zartheit, die ganze Production aber trotzdem eine 
rein handwerksmässige. 
0ester kommt es vor, dass Künstler, die auf anderen Gebieten tüchtig sind, 
daneben auch als Maler wirken; aber von einem bedeutsamen Einfluss dieser 
Goldschmiede und Bildhauer auf die Malerei, wie in Florenz, ist hier nichts 
wahrzunehmen. Der berühmte Architekt und Ingenieur FmJzxk.sw xZ2i CLz.w;gic2 FIF;PFF;ickZ di 
hat gelegentlich gemalt. Productiver war Lmwz,2V a7ziJ7zkZJso, genannt IXxxxkz22z7zx,  
geboren um I412 zu Castiglione di Valdorcia, gestorben I480, zugleich Bilds 
hauer, Goldschmied und Architekt. Zwar gelingt ihm oft der Ausdruck einer 
edlen Feierlichkeit, aber auch er ist unfähig, den Zwang der älteren Compos 
s1tionsweise und Stilis1rung zu brechen und zu wirklichem Naturstudium vors 
Zudringen. Ausser einem Madonnenbilde in der Galerie zu Siena und einem SEND: CIIs 
anderen, I447 datirten in den Ufsizien, ist namentlich die grosse Himmelfahrt kl;1kYz;FZ;s 
Marias im Dome der von Pius Il. gegründeten Stadt Pienza, I46I, hervorzus PisMs 
heben. Eine Wiederholung in kleinerem Massstabe bewahrt die Münchener WDOIIODs 
Pinakothek; die Heiligen auf den Flügeln sind hier nur grau in grau unters 
malt O. Wandbilder von ihm in der Sacristei des Spitals in Siena sind neuers ZI;HE;j4 
dings wieder aufgedeckt worden.  
Etwas hoher steht JlJczZZw ji Gio7Jmmzi, geboren um I435, der von der 
Florentiner Kunst nicht ganz unberührt bleibt, aber zu wenig theoretisch ges 
bildet ist, um ihre Wege zu gehen. Wenigstens sind Anfänge von Naturstudium 
da, die Gewandung ist glücklicher, die Frauenköpfe lind edler und feiner, die 
Geberden werden freier, die Composition der Altarbi1der ist bei aller Würde 
minder gezwungen; nur Umrisse und Färbung bleiben trocken und hart. Unter 
mehreren Bildern in der Galerie zu Siena ist seine thronende Madonna mit 
Engeln und Heiligen, und zwar Sebastian, dessen Körper einen Fortschritt in 
der Behandlung des Nackten zeigt, Galganus und den knieenden CoSmas und 
Damianus 2J hervorzuheben; ferner seien ein Madonnenbild in S. Maria della dZjlY41:3IJ3e. 
Neve und die thronende heilige Barbara zwischen Katharina und Magdalena 
in S. Domenico, bezeichnet 1479, genannt. Um so verwilderter und unsähiger s.D9menico. 
in der Formbehandlung sind seine dramatischen Compos1tionen, namentlich 
mehrere Bilder des Kindermordes, wie das I491 datirte in S. Maria de7 Servi. SEND 
Auf manche andere Maler dieser Zeit, wie Beyz2JZMzZo  wollen wir  
nicht weiter eingehen. Be;7zmziiJ2o F2z77gczi, unter dessen Bildern in der Galerie  
zu Siena eine I5I2 bezeichnete Madonna vorkommt, setzt diese Richtung bis  
in das 16. Jahrhundert fort.  
 Zu den interessantesten Leistungen der zeichnenden Künste gehört in Siena MJ:Z33k, 
ein grosses decoratives Werk, das farbige MosaikpAaster des Domes, seit I 369 bOdsI1s 
in Arbeit, aber noch im I5. und 16. Jahrhundert fortgesetzt. Nach den Vors 
zeichnungen einheimischer, gelegentlich auch fremder Maler wurden sigürliche 
Darstellungen in schwarzem, weissem und rothem Marmor hergestellt, und 
1J cab. XIX, früher Gem3iZe a7xz Fczäylmm, dann 7kzrZciw Hi BaJwZo genannt; unter diesem Namen 
gefiocben bei E. F2sJ7ZeJs.s Den1cm. it. Malerei, II, Tf. 3. In feiner Gefch. der ital. Kunst, IlI, S. 407s 
hat der Verf. die Benennung corrigirt. 
2j lCxJJiJzi, Tf. 58. 
	        
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