Florentiner Schule.
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verstanden, die Gewandung ist wohlgeordnet und von sorgfältiger Durchbils
dung. Die Köpfe find, wie namentlich die Perfo11ificationen in der Handschrift
zu Venedig zeigen, von feinem Ausdruck, dabei ziemlich naiv und kindlich
im Charakter, ohne Idealif1rung.
Ausser diesen beg1aubigten kommen noch manche andere Handfchriften
vor, die einen völlig übereinstimmenden Charakter zeigen, wie das Brevier codes.
des Matthias Corvinus in der Vaticana, mit den Jahrzahlen 1487 und I492,v2tic2222.
die Expositio Augustini in Psalmos in der öffentlichen Bibliothek zu Stutts Stuttgart.
gart CTheol. et Phil. fo1. 152J und ein lateinifcher Phi1ostrat in Wien CHofswiet2.
bibliothek Nr. 25J, beide gleichfalls sur diesen König angefertigt, endlich das
prächtige Brevier des Bischofs von Gran zu Paris CBib. nat. Lat. 88y9J, diefe P2kis.
alle wohl ebenfalls Arbeiten von Attavante.
Als Probe eines meisterhaft illuminirten Druckwerkes sei ein Exemplar Dkuckwekk,
des griechischen Homer in der Horentiner Ausgabe von I488 in der Biblios Neapel.
thek zu Neapel erwähnt. Die Tite1umrahmung der 0dyssee diejenige der
1lias ist ausgerissen steht auf der vollen Hohe der Schule, in RandverZies
rungen kommt mehrfach das Wappen der Farnese vor, und das Porträt eines
rothgekleideten Jijnglings mit fchwarzer Kappe auf blauem Grunde scheint
dasjenige des Aleffandro Farnese, späteren Papstes Paul IlI., zu fein. Es
ist höchst lebendig, breit im Vortrage und verräth die Hand eines im Bildnifs
geschulten Meisters.
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