Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

Der 
KupferPcich. 
u2ukr2ii2k Bei Behandlung der deutschen Malerei ersorderte der Kupferstich eine bei 
 sondere Berücksichtigung, weil die in ihm vervielfältigten malerischen Ersins 
KupfMMi dungen eine wesentliche Ergänzung zu den vorhandenen Gemälden bilden und 
weil die grössten Maler eigenhändig in dieser Technik thätig waren. Mit dem 
Kupserstich in Italien 1J verhält es sich anders; er ist zunächst bei weitem nicht 
so ausgebildet in der Technik, die Fähigkeit wirklich malerischer Darstellung 
mittels des Grabstiche1s ist viel weniger entwickelt, das Druckverfahren unvolls 
kommener. Auch ist diese Technik hier keine so populäre Kunst wie in Deutschs 
land, da in Italien die monumentale, öffentliche Kunst in weit höherem Masse 
dem künstlerischen Bedurfniss des Volkes genLjgte. Hier findet also nicht eine 
so masfenhaftc Production von Heiligenbildern statt; die gedruckten Bilder 
wenden sich nicht sowohl an die Andacht des Volkes als vielmehr an die 
geistigen Interessen der Gebildeten, und daher sind auch die neuen Gegenstände, 
welche der Renaissancegeist hervorruft, antiksmyth0logische Stoffe, allegorisc11e 
Darste1lungen, besonders häufig. Endlich findet auch in Italien grösstentheils 
eine Trennung zwischen dem erf1ndenden Zeichner und dem Goldschmied, der 
in Kupfer sticht, statt. 
F,1yr2r0 Florenz ist der Ort, wo der Kupferstich in Italien zuerst gepflegt wird. 
Wgumai Freilich darf man nicht mit Vasari Maja  als Begründer dieser Techs 
nik nennen; wenn er auch von seinen Niellen mitunter zur Probe ein paar 
Abdrijcke in Schwefel und auf Papier genommen hat, die dann auch zum 
Verkauf kamen, so hat er doch nicht mit der Absicht der Vervielfältigung ges 
stochen. Dagegen taucht unter den zahlreichen anonymen Stechern in der 
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein Name auf, mit dem wir manche ers 
1133:1Fj3 l1altene Blätter in Verbindung bringen können: Bm:c2io JFrzZx27i72zi, geboren I436 
tin Florenz. Er war aber nach Vasari kein selbst erf1ndender Zeichner, sons 
dem stach vielmehr wesentlich nach FxzmZm BoZZirZZZi, der lich dieser Technik 
bediente, um die schöpfungen seiner reichen Phantasie zu verbreiten, und 
auch seine Illustrationen zu Danteis Inferno in der I48I bei Niccolo di Lorenzo 
della Magna erschienenen Ausgabe der göttlichen Komödie in Kupserstich 
publicirt hat. Die Annahme, dass Sandro selbst gestochen habe, beruht aber 
nur auf Missverständnissen. Auch Pisa J7iZzjJ;Jo LziFz9zi ist nur auf Grund einer 
gänzlich haltlosen Vermuthung neuerdings als Kupferstecher angesehen worden. 
A:2:0zii0 Dagegen haben wir schon bemerkt2J, dass von xHl72Zw22io PoZZzzjoZc2, der selber 
P0WOloi Goldschmied war, ein bezeichneter Kupferstich existirt; und noch zwei andere 
Blätter, Hercu1es im Kampfe mit Antäus und mit den Giganten, ebenfalls 
meisterhafte Studien bewegter nackter Figuren CBartsch I und 3J scheinen von 
 der gleichen Hand zu sein. Den Abschluss dieser Periode des Florentiner 
Kupferstiches Enden wir in den Arbeiten des Goldschmiedes c72yiJZc2fxz7w, ges 
ed. Le Monnier, 1X, 256.  
     
II IZaJaJsi im Leben Marca11t0n7s, 
 Pk;Jzx7Jzzi1i.I PeintresGraveur, V.  
1exiko11, H, S. s74. 
2J S. oben S. l86.
	        
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