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t0nin und St. Vincentius Ferrerius, dem nach Vasari nur die Sprache fehlt,
gleichfalls in Nischen, sowie die ehemalige Rückseite des Schreines, Christi Aufs
erstehung, nach Vafari grossentheils von Domenico7s Brüdern Dxz72icZe igeb.
I452, gest. I525J und B.ei2m7xsZw Cgeb. I458, gest. 1497J,s was die Stillosigkeit
der Motive und die harte, bunte Haltung bestätisgen.,
Zu Domenico,s letzten datirten Bildern gehört die Heimsuchung im 1.ouvre, Pack,
I49l bezeichnet, aus S. Maria Maddalena de, Pazzi. Der. Charakter ist grosss Laune.
artig, die beiden weiblichen Nebens1guren sind aber nur allzu monumental und
die Motive der Gewandung oft überladen; nach Vasari hätten hier gleichfalls
die Bruder mitgewirkt, und das scheint die etwas bunte Haltung zu bestätigen.
Sodann ein I492 bei ihm bestelltes Altarstück in der Camaldu1enser Abtei
S. Giusto bei Volterra1J, jetzt in S. Dalmazio daselbst: Christus mit ofsenem Vo1terra.
Buche in der Glorie zwischen Cherubim und schwebenden Engeln, unten
in der I.andschaft der aufblickende Benedictus, der emporweisende Ron1ua1dus,
die knieenden Heiligen Attinia und Graeciniana, sowie rechts in der Ecke das
Brustbild des Stifters, Abt Don Giusto Bonvicini.
So sehen wir bei Ghirlandaio den vollen Realismus der Florentiner Kunst, Ahrc111ierse:1.
den aber der Meister zu contr0liren und durch Noblesse ins Schranken zu Wunden.
halten verstand, kein zarteres Gefühlsleben im Ausdruck, aber charaktervolle
Tüchtigkeit, ernste clafs1sche Studien, die aber nicht aufdringlich hervortreten,
gediegene Kenntniss der Perspective, die sich aber von spielender Essects
hascherei fern hält, gründliches Studium des Nackten, das doch nicht mit
künstlichen Problemen und ungewöhnlichen Motiven Prunk treibt, eine Models
lirung von seltener Kraft und auch in Farbe und Vortrag nach anfänglicher
Sprödigkeit überraschende Fortschritte in der Frescos wie in der Temperas
malerei, der Domenico bei Taselbildern treu bleibt, ohne sich auf technische
Experimente einzulassen. War auch Masaccio origineller, waren die Schritte,
die er den Vorgängern gegenüber gethan hatte, grösser und selbständiger, so ist
doch nächst ihm Ghirlandaio der bedeutendste Florentiner Maler des l5. Jahrhuns
derts. Die bisherigen Bestrebungen erfahren durch ihn gewissermassen ihren
Absch1uss, und er bereitet zugleich eine neue Epoche vor, wie denn auch
einer der grössten Meister der IsIochrenaisfance, anfangs sein
Schüler gewesen ist.
Von älteren Schülern und Gehilfen, die in der Bahn des Meisters blieben, 13sxki2k29
ist namentlich sein Schwager BxN22z7w JlIczzi72xZissZi aus S. Gimignano, gestorben ::l,MJZidii
I513, zu nennen. Mehrere Wands und Tafelbilder bewahrt feine Heimaths WgMW.
stadt; der L0uvre enthält ein Rundbild der Madonna mit dem Kinde nebst LI;:;ij;
dem Johannesknaben und Engeln und mit schönem Durchblick durch Säulen
in die Landscl1aft, das Berliner Museum die stehende Maria, ihr aus einem Berlin.
P0stamente s1tzendes Kind liebkosend, sowie das feine Porträt eines jungen
Mannes, auch diese Bilder mit landschaftlichem Grunde. Bastiano kommt in
diefen Arbeiten seinem Meister sehr nahe, ist nicht so energisch in Ausdruck
und Haltung, aber zarter in der Empfindung.
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DenkmaIe ital.
Malerei,