Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Drittes Buch. 
Abthei1u11g. 
Erster 
Abschnitt. 
verlor und zum Handwerker ward. In früheren und besseren Arbeiten ers 
scheint er als Nachfolger feines Meisters, ohne Originalität, doch voll Gefälligkeit 
und Anmutl1, was vielleicht die Ursache feines Beinamens ist. Auf der Krös 
LP:ikis, nung Marias mit,zal1lreicl1en Heiligen, im Louvre, früher in S. Salvi bei Flos 
Ame. renz, ist alles höchst würdig, der Madonnenkopf reizend. Die Auferstehung 
 aus Monte 0liveto bei Florenz, jetzt in der Akademie1J, ist sorgsam ausges 
isührt, aber schwächer, weil so bewegte Handlungen dem Künstler weniger 
sNM22ki2 entsprechen. In der Bildersammlung des H0spitals S. Maria Nuova sieht man 
now. eine thronende Madonna mit dem Kinde nebst Franciscus und Zenobius, welche 
Stifter und Stifterin empfehlen, zwischen denen ein Altärchen mit dem Bilde 
des Gekreuzigten steht. Die Bildniffe sind schlicht und gediegen; ein zarts 
fchwermüthiger Ausdruck waltet in den Köpfen vor B. Ebenfalls durch die 
empHndungsvolle Zartheit der Köpfe, zugleich aber durch die Sättigung der 
Farbe zeichnet sich ein Madonnenbild im rechten Querhausarme von Santo 
s. spiki:0. Spirito, I505 bezeichnet, aus: Zu den Füssen der Thr0nenden sitzen Laurentius 
und Stephanus, der Greis Johannes und Bernhard; zwei nackte Engelknaben 
schlagen oben einen Vorhang zurück; unten eine Predella mit fünf Scenen. 
1322k1i22, Drei Bilder besitzt das Berliner Museum, zwei thronende Madonnen und ein 
MureUm. kleines Rundbild: die stehende heilige Jungfrau mit dem auf ihren Armen 
eingeschlasenen Kinde, seitwärts zwei schlanke, bekleidete Engel mit Musikins 
strumenten, hinter einer Brüstung landschastlicher Grund. Hier berühren sich 
wirklich zwei Epochen: die Strenge und Bescheidenheit des älteren, die Freis 
heit des neueren Stils. In gefälliger Linienführung und holder Lieblichkeit des 
Ausdrucks hat Rafsaellino nichts Besseres geschaffen.  
Andere 
Richtungen. 
Während die Meister seit Fra Filippo, die wir jetzt gewürdigt haben, eng 
mit einander verkettet sind und uns die Entwicklung Einer Richtung durch 
mehrere Generationen gezeigt haben, wenden wir uns jetzt den anderen 
Richtungen in der damaligen Horentiner Kunst zu. Aus der Schule des Fra 
s13e0s;k;z;s: Giovanni da Fiesole war Be7zz2ZZo GoZ.goZzi Eeigent1ich Bmz2IZc2 di LcJx2I hervors 
 igegangen, geboren I420, gestorben 1498; als Gehilfen feines Meisters finden 
wir ihn I447 bis I449 in 0rvieto. Die ersten selbständigen Arbeiten, von 
denen wir Kunde haben, wurden dann für das Städtchen Montefalco bei 
Foligno geschaffen. Für die Kirche S. Fortunato daselbst malte er im Jahre 
 Rom, I450 eine Fac;adensFreske und ein A1tarbild, das sich jetzt in der LateranSs 
LMW.galerie befindet: Die Himmelfahrt der Maria, welche dem Apostel Thomas 
ihren Gürtel reicht, von Enge1scharen umgeben, auf Goldgrund; auf den Pis 
lastern seitwärts je drei Heilige, auf der Predella sechs Scenen aus dem Mariens 
leben. Die Ausführung ist gediegen, die Mode1lirung sorgfältig; noch find die 
 Anklänge an Fra Giovanni7s Gefühlsweife merklich. I452 vollendete er im Chor 
 von S. F rancesco daselbst einen Freskencyclus aus der Franciscuslegende sowie 
S. Francesco. 
A.D.MCCccC. 
PINslT 
DE CAPONlBVs  ME 
II JZx2f72i, Taf. 1o4. 
2J Bezeichnet: RAPHAEL  
f0nft nicht belegt. 
Diefer Beiname
	        
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