Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

Schule. 
Florentiner 
Die 
1yI 
auch mit Gegenständen aus Ovid und anderen Dichtern bemalt habe. Auch 
andere Möbel, Lehnfessel und Ruhebetten, Pferdeharnische wurden mit solchen 
Vorwijrfen geschmückt O. Sandro7s Bilder dieser Art mögen vielleicht zum 
Theil auch zu ähnlichen Zwecken entstanden sein, was man wenigstens bei dC11 
kleineren annehmen kann; die grösseren waren dazu bestimmt, den Wands 
schmuck von Gemächern zu bilden. 
 Das Hauptwerk dieser Gattung ist die Venus Anadyomene in den UfHs  
zien2j. Sie sieht in der Muschel, die auf den Fluthen treibt, ganz nackt, mit 
wallendem Haar, Scham und Busen mit den Händen deckend. Links schweben 
zwei blasende und Blumen streuende Windgötter, rechts am Strande harrt ihrer 
unter Lorbeerbäumen eine Frauengesialt mit ausgebreitetcm Gewande Cdas pers 
sonisicirte cypern II. Hier war der Maler litterarisch wie künsilerisch vom Alters 
thum inspirirt; das Motiv der Haupts1gur ist einer antiken Statue vom Typus 
der Mediceischen Venus entnommen, nur der sentimentale Zug im Antlitz ges 
hört dem Meister allein an CFig. 186J. Dies Gemälde und die Al1egorie des 
Frühlings, jugendliche Gestalten in schöner Landschast, jetzt in der Akademie A1isdEsssEss 
zu Florenz, stammen aus der Villa Medici zu Casiello. 
Eine grosse EinzelHgur der Venus im Berliner Museum wiederholt das BEIDE 
Motiv aus dem Bilde in den UfHzicn. Dann sei hier auch ein reizend ausgefiihrtes 
Bildchen in der Pinakothek zu Turin erwähnt: der Triumph der Keuschheit. TUsTUs 
Ein Hauptwerk aus dem antiken Stoffgebiete, wenn auch kleinen Umfangs, ist 
endlich die Verläumdung des Apelles in den Uff1zien. Die Renaissance, voll  
Sehnsucht nach der antikcn Malerei, deren Denkmäler der Anschauung fehlten,  
hatte eine Vorliebe für Versuche, Bilderbeschreibungen aus dem A1terthum zu 
reproduciren. Ein Vorwurf, der besonders beliebt war, und den später auch 
          
Allegorie der Ver1äumdung nach der Beschreibung von Lukian. Rechts König 
Midas, vor den die verklagte Unschuld durch Ver1äumdung, Neid und ihre 
Helsershelser, zahlreiche allegorische Frauengesia1ten, geschleppt wird; zuletzt 
die Reue und die Wahrheit. In dieser Composition, die in einer prächtigen 
Renaissancehalle spielt, kann Botticelli das leidenschaftlich Dramatische walten 
lassen, die Motive find nicht immer c1ass1sch, Geberden und Gewandung oft zu 
hastig; aber alles verräth das grundlichste Studium und ist vollendet in der 
Ausführung. 
FzZzkJpq Z,z;Jpzi xZky ,72Z;zgeJse, genannt FiZzizJzJzi7w LzYJ2zi, der Sohn des Mönches FiB2;i;;ro 
Fm FiZzHpo und der entfuhrten Nonne I..ucrezia Buti, war um das Jahr I457 
In Prato geboren und slarb zu Florenz am I8. April I504. Der Vater hatte 
ihn vor seinem Ende seinem Gehilfen Fm J2z2msZmzZes anbefohlen, dann aber 
wurde er nach Vafari ein Schüler des Sandro Botticelli, dessen Einfluss nas 
mentlich in feinen Tafelbildern und besonders im Typus seiner weiblichen 
K5pfe hervortritt. Ausserdem studirte er aber die Werke seines Vaters und 
Masaccio,s Bilder in der BraI1CaccisCapelle, und als ihr Nachfolger zeigt er  
sich in der Wax1dma1erei. Noch in jungen Jahren erhielt er den ehrenvollen Bk2;2c2pci. 
Zl1k 
Kunfkges
	        
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