Volltext: Die Malerei der Renaissance (Bd. 2)

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Buch. 
Abt11ei1ung. 
Abfcl1nitt. 
Erster 
stalten, links der Kirchenpatron St. Ambros1uS, vor dem der Stifter und ein 
0rdensheiliger knieen, rechts Johannes der Täufer, neben dem die Halbf1gur 
des Ma1ers in Verehrung zu sehen ist. ::1s persecit opuscc steht aus dem Schrists 
bande eines Engels ihm zunächst. Die Mitte vor dem Hauptvorgange füllt 
endlich eine Gruppe knieender Figuren: Hiob mit der Krone, ein Bischof, St. 
Laurentius, mehrere nicht bestimmbare Gestalten, namentlich ein Elternpaar 
rechts von entschieden bildnissartigen Zügen, zwei betende Kinder zwischen 
sich; ohne ihre Heiligenscheine, hier nur leichte Goldreisen, würde man sie 
für Donatoren halten. Obgleich das Bild stark gelitten hat, ist es für Fra Fis 
1ippo sehr charakteristisch. Die pyramida1e Anordnung der Hauptgruppe und 
die mächtigen Eckf1guren sind die Elemente einer stilvollen Compos1tion, wähs 
rend in den übrigen Gruppen, wie auch oft in seinen Fresken, noch der alters 
thümliche IsokephaliSmus vorherrscht. Aber trotz der Demuth Marias, trotz 
aller Andacht waltet hier doch nicht die eigentliche lcirchliche Strenge; selbst 
die jugendliche H0ldseligkeit der Engel hat ein weltliches Gepräge, ebenso 
die anmuthige junge Mutter in der Mittelgruppe, die ihr KleinsteS liebkost; ja 
der ganzen Compos1tion dieser Gruppe fehlt die traditi0ne11e Feierlichkeit, 
indem sie nicht aus den Hauptvorgang gerichtet ist, sondern vor dem Beschauer 
Paradies macht. 
Ebenda befindet sich ein Altarbild aus S. Croce, die Mad0nna zwifchen 
 Cosmas und Damianus, Franciscus und Antonius von Padua. Eine für Arezzo 
gemalte dreitheilige Krönung Mariae mit fechs Engeln, vier heiligen Mönchen 
Hm, und zwei Stiftern sieht man in der Galerie des Lateran. Der Louvre bewahrt 
L3iFZIEYJ. ein für S. Spirito gemaltes Altarbild, I436 bestellt, doch erst viele Jahre fpäter 
LWM. vollendet 1J, nach Vafari ein feltenes, von den Künstlern allgemein bewuns 
dertes Werk. Es fchliefst wieder in drei Rundbögen und enthält die stehende 
Madonna mit dem Kinde zwifchen zwei knieenden Aebten und zahlreichen 
Loixds:2. Engeln. Die Nationalgalerie in London besitzt den fchreibenden St. Bernhard, 
D,I;T7ZITT,l. dem die Madonna erscheint, I447 für den Palazzo della Signoria vollendet. 
 Vier Gemälde, alle schlecht erhalten, bewahrt die Galerie im Stadthaufe zu 
 Prato. Eines, aus dem 0spedale del Ceppo, enthält auf Goldgrund die thros 
3I3dMus. nende Madonna mit dem Kinde zwifchen Johannes dem Täufer und Stephanus 
und vor diesem den Stifter der Anstalt Francesco di Marco Datini nebst 
vier kleiner gehaltenen 1nfaffen des Spitals. Ein zweites, Maria, welche dem 
heiligen Thomas ihren Gürtel reicht, rechts Bischof Ludwig von Touloufe und 
der Erzengel Raphael mit Tobias, links Gregorius und Margaretha mit der 
knieenden Stifterin, einer Aebtiff1n, wurde wahrscheinlich für S. Margarita ges 
pr22kkkik2st1e. malt. In der Pfarrkirche zu Prato Geht man die Beweinung des heiligen Berns 
hard, für Geminiano 1nghirami, der zwifchen 1451 und.1460 dort Kirchens 
Bek1ik., pr0pfi war, gemalt. Ein breites Bild im Mufeum zu Berlin stellt die fiirbits 
www. tende Maria als Mutter des Erbarmens dar, unter deren ausgebreitetem Mantel 
allerlei Volk, links die Männer, rechts die Frauen, kniet, ein durch die Fülle 
individueller Köpfe ausgezeichnetes Werk. 
Dasselbe Mufeum bewahrt noch ein anderes, mit dem Namen bezeichnetes 
lJ lsJ:7emeJZ,F 
vi.xr.s2ki, It, 
618, 
A11m.
	        
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