Florentiner Schule.
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den UfHzien1J, erscheint er als ein
Pcimmter, aber 11üchterner Rea1jfi.
f orgfä1tiger,
in
den
Einzelheiten
fcharf bei
C. Fra Filippo Lippi und feine Nachfolger.
Was der von Paolo Uccello beherrschten Gruppe von Künstlern, die im
Realismus der Form und im Studium der Perfpective als Mjtstrebende Mai
saccio7s gelten können, doch diesem gegenüber fehlte, war die Harmonie der
Durchbildung und das malerifche Gefühl. So kamen sie nicht über das EXs
perimentiren hinaus und gelangten zu keinen rein künftlerischen Resultaten.
Als echter Nachfolger Masacciols steht erst J7m FziZz:YPo LzlJJzJzi da. Er war nur Fk2 Fiiipp0
wenige Jahre jünger als Masaccio selbst. um 1406 geboren, der Sohn eines L1ppL
Fleischers Tommaso Lippi, wurde als etwa achtjähriger Knabe nach dem. Tode
feiner Eltern in das Carmeliterklofter zu Florenz gethan und dort 142I einges
kleidet. Er wuchs somit in demselben Kloster heran, in welchem Masaccio seine
Meisterwerke schuf, und das Studium derselben kann schon zu der Zeit, in
welcher sie gemalt wurden, begonnen haben. Ob Filippo damals sich als
eigentlicher Schüler an Masaccio angeschlossen hatte, lässt sich freilich nicht
entscheiden. Nachdem er anfangs manches, was nicht mehr erhalten ist, in
seinem Kloster gemalt, verliess er dasselbe um I431, offenbar mit Bewilligung
seiner 0beren, um in der Ausübung der Kunst an verschiedenen Orten uns
gebundener zu sein. Er blieb zunächst, wie es scheint, in Toscana; vom 13. Aus
gust I439 ist eine höchst bewegliche Bittschrift an Piero de, Medici, in der er
sich als einen der ärmsten Brüder in Florenz schildert, datirt. In der Folge
wurden dem Künstler einträgliche Pfründen ausgewirkt; so ward er Anfang
l456 Caplan des Nonnenklosters santa Margarita in Prato. Hier ereignete sich
ein Scandal, der für die damalige Zuchtl0sigkeit im geistlichen Stande, übrig
gens auch für die Unnatürlichkeit klösterlicher Existenz charakteristisch ist.
Fra Filippo verführte eine schöne Nonne in eben diesem Kloster, Lucrezia
Buti, und entführte sie später in sein Haus, wo sie einen Sohn, den berühmten
Maler f7z7ziPPi22z2 LzPFi, gebar. Hierher folgte ihr bald ihre Schwester Spinetta;
I458 wurden beide nebst drei anderen flüchtigen Nonnen zum Wiedereintritt
in ihr Kloster gezwungen und neu geweiht; aber durch eine Klage aus dem
Jahre 1461 erfahren wir, dass beide Schwestern nochseinmal in Filippo7s Haus
geflohen waren. Auf Verwendung Cosmo1s von Medici für den berühmten
Maler machte Papst Pius II. der Sache dadurch ein Ende, dass er diesen wie
Lucrezia ihrer Gelübde entband, so dass dieselbe fernerhin als rechtmässiges
Weib bei ihm bleiben konnte 2g. Filippo starb am 9. October I469 zu Spos
Iet0, wohin er durch einen künstlerischen Auftrag geführt worden war.
Ihn mit Masaccio zu vergleichen legen zunächst feine Fresken nahe, unter w;.k.2ii2iidsk.
denen die um i452 begonnene und nach langer Unterbrechung wahrscheinlich
1464 vollendete Chorcapelle der Pfarrkirche zu Prato das Hauptwerk ist. Am
1J Allerdings nicht beg1aubigt und nicht bei Vafari erwähnt; früher in der Cape1le
Cafaggi010.
2J Das über diese Angelegenheit bisher Bekannte ist in ZlJiZczmf9.v Vafari, II, S. 633
urkunc11iches Material ergänzt und bekic11tigt worden.
Gsrchi2:h:e d. M2tekci. II. U
der VilIa di
durch neues