I54
DIittes Buch.
Abtheil.ung.
Erster Abfcl1nitt.
in Angriff genommen wurde, und zu dem Cosmo von Medici grofse Summen
fpendete, hielt der Maler in der Decoration der Räume gleichen schritt.
Kksu2g2k.g. Im vorderen Kreuzgange find nur wenige Bilder, namentlich einige Spitzs
bogenlünetten erhalten, die heute von Malereien im BarocklIil, einer bunten,
lärmenden Gesellschaft, umgeben lind; dennoch fühlt man lich vor Fra Gios
vanni7s schöpfungen fofort gefammelt. Drei Lünetten enthalten die Ordenss
heiligen Dominicus, Thomas von Aquino und Petrus Martyr, der letzte mit
bannendem Blick, den Finger an den Lippen, um anzudeuten, dafs fchweigens
der Geh0rfam in diefen Räumen geboten fei. Ein etwas grösseres Bild, dem
Fig. X
l79.,
Fra J i J X
Cis; I ,
IV W
f
ch
: IX;
H W
M
0r
2, S. M
Eingang faFc gegenüber, zeigt St. Dominicus, der den Stamm des Kreuzes
umfasst; alle feine Vorstellungen gehen auf in dem Leiden des Herrn, das er,
zitternd vor Inbrunst, in lich durchlebt. Die Lünette über dem Eingange zu
der Forefiiera, der Pilgerherberge, enthält eine von Fra Angelico7s fchönfien
Erfindungen: Liebevoll l1eifsen zwei Dominic:anersBrüder einen Fremdling im
Pilgerkleide willkommen, und flehe, es ist der Heiland felbfl. So poetifcl1 ift
shier die Verheifsung ausgedrückt: oWas ihr dem geringsten eurer Brüder thut,
das habt ihr mir gethanu CFjg. I79I. Vom Kreuzgange aus betritt: man den Cas
c2pik21r221. pitelfaal,in welchem des Meisters gröfste Schöpfung die Hauptwand füllt: chriPcus
zwischen den Schächern am Kreuze, links unten die Gruppe des Johannes und
der Frauen, ferner Johannes der Täufer, der f1tzende Klolkerpatron St. Marcus,
Laurentius, Cosmas und Damianus, die Patronc des Haufes Medici CFig. 180J,