Die
drentiner Schule.
153
nung und das tiefe, concentrirte Empfindungsleben Eindruck macht. Als
decorative Arbeiten find sie trotz verhältnifsmassig sorgfältiger Behandlung
doch wohl nicht ohne Beistand von Gehilfen ausgeführt und in der Farbe
nicht ganz so harmonisch und verschmolzen wie andere Bilder.
Zu den vo11endetsten gehört das ebendaselbst befindliche Jüngste Gericht
mit Paradies und Hölle, ein Bild kleineren Formates aus S. Maria degliAnge1i.
Die stilvolle Anordnung lässt auf das Studium von 0rcagna7s Schöpfungen in
S. Maria N0VC1Ia schliessen; der Reigen der rosenbekränzten Engel auf blus
miger Wiese, der Empfang der seligen an der Paradiesespforte offenbaren die
gEU1ZC Lieblichkeit des Meisters. Zahlreiche Hausaltärchen und kleine Bilder, H1scz1;Y;s
von denen mehrere im lVIuseum von S. Marco vereinigt find, verschiedene
Altarstaffeln und Fragmente von solchen in der Akademie, in den Uff1zien,
im VnklCan können Wir Nicht einzeln auszahlen. Unter den grösseren Bildern
ist ein Triptycl1on in den Uff1zien zu Florenz, 1433 für den Gildesaal der
Linaiuo1iCLeinenl1änd1erJ bestellt, in der Haltung der Mad0nna mit dem Kinde
san alterthümlich nkEng, aber am Rahmen von zwölf musicirenden oder ans
betenden Engeln Von zartestem Ausdruck und in graziösesten Stellungen ums
geben; Vier Heilige sind auf Innens und Aufsenseiten der Flügel zu sehen.
Auf des Meisters voller Höhe steht die Krönung der Maria im Louvre, einst Pskis.
für S. Do1nenico bei Fiesole gemalt II. Engel und Heilige umgeben in dichts LoWei
gedrängtem Kranze die Hauptgruppe und sind von so holder Lauterkeit und
sijsser Anmuth des Ausdrucks, dass Vasari ausrief: 1iS0 müsSt:en die seligen
Geister des Himmels aussehen, wenn sie einen Körper hätten, und auch die
Farbe des Bildes scheint wie von eines Engels Handa. Auch die Prede1la
mit dem aufrecht im Grabe stehenden Christus und sechs Scenen aus der
D.ominicanerlegende ist meisterhast behandelt. Ein kleineres Hgurenreiches
BTI1d der Krönung Marias auf Goldgrund in den Ufsizien, einst in S. Maria Flot7:12.
hU0VaZ Hebt njCnk gegen das vorige zurück. Das von Vafari hochgepriesene UNDER
A1taYb1ld auf Ss MakC0, das Fra Giovanni im Jahre 1438, während des Neus
b8UCS Eier Kirche, in Arbeit hatte, die thronende Mad0nna mit sechs stehens
den HC1ngSn Und den knieenden Figuren von St. Cosmas und Damianus, jetzt
III der Ak8dsmIsi hat leider stark gelitten. Ebenda beendet sich die HgukeH. Aksdsssss.
reiche KreuZabnE1l1me aus S. Trinita, mit vollendetem Rhythmus in der Coms
P0nn0n Und Zugleich fCn0n Härker von den Anfängen der realistischen Kunst
berührt in der vortrefflichen Modellirung wie in dek kejchekek1 Ausbildung der
Landfchaft2J.
Gegen die Tafelbilder des Meisters stehen aber seine Wandbilder nicht Ws11dbndEss
zurück, die freilich nicht f0 zart ausgeführt sein können, aber gerade durch ihre
Einfachheit wirken. EinzelneS ist noch in S. Domenjc0 bei Fjes01e erbauen, F.d1JH2;g2liecc
aber im Zusammenhange und im grössten Stil 1ekk,k man Fka Giovanni als
Frescomaler erst im Kloster s. Marco kennen, das heute ein öffentliches SF1lZ,rss2s
Museum in F10rC11Z Inst Mit dem Neubau des Klosters, der gleich nach 1436 Mo.
1J E. FZi7jJZe7s.s Denkma1e ital. Malerei, 11, Taf. 13.
2J E. Fii7sJZe2s a. a. O. Taf. 25.
3I Stiche bei P. L. lX7ms ZlJxUrZ2kM: S. Marco c0nvento
e.incjso etc. Firenze, 18s3, Pol. Einiges bei E. lsZz7Ze2s,
bendrucke der Ar1mdel society.
del padri predicatori in
a. a. O., Malerei, II.