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Drittes Buch.
Ablhei1un g.
Erster Abschnitt.
Herodes und Johannes im Kerker, endlich, wieder im vorderen Raume, die
Enthauptung des Johannes, ein fchmales Bild am Pfeiler, und die Bitte der
Herodias um fein Haupt, ein grofSes Bild, das die ganze Wand füllt CFig. I74;.
Links Arzt Herodes mit drei Räthen und H0fleuten bei Tafel, an die Her0dias
bittend, die Hände auf der Bruft gekreuzt, herantritt. EntfetZen über den
Inhalt ihrer Bitte ergreift die Männer und fpiege1t lich in ihrer abwel1renden
Geberde, in dem bald unwilligen, bald erfchreckten, bald tief fchmerz1ichen
Ausdruck ihrer individuellen Köpfe. Auch die eleganten Cavaliere im Zeits
c0fiüm, die hinter Her0dias Reben, lind ergriffen. Rechts iiberreic:l1t das Mäds
chen ihrer Mutter knieend die Sc11üffe1 mit dem Haupte. Beide sind hier kühl
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im Ausdruck, aber das Entsetzen bricht in zwei sogar übertrieben bewegten
Dienerinnen los. Die Gruppe links ist in die untere offene Laube eines Pas
laltes verlegt, die Gruppe rechts in einen Bogengang, der sich weit in die
Ferne erstreckt. Für beide Gebäudemassen in schönem Renaissancestil hat
Masolino nicht denselben Augenpunkt festzuhalten verstanden, aber jede für
sich ist perspectivisch sorgsam construirt, und bei hohem Horizonte sieht man
fern in der Berg1andschaft die Bestattung des Johannes. Die Durchbildung
der Köpfe bei feinster Mode1lirung, zartem Fleischton, meist in Verbindung
mit blondem Haar, und fprechendem Ausdruck, ist hier besonders schön. Dems
nächst ist die Taufe merkwürdig mit glücklich behandelter Bergs und Walds
landfchaft und sehr lebendigen Geltalten aus der Wirklichkeit in den Leuten,
die sich auSk1eiden, aus die Taufe warten, sich wieder anziehen. Ein Ausges