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DritteS Buch.
Abtheilung.
Erster Abfc11nitt.
Modell BJs2mcZZe.5cJzz7F zur Domkuppel wird angenommen, und es beginnt deren
Bau; Lmw2.Ic2 67Jz2ZZ;sZz. erhält nach Vollendung der zweiten Br0nzethüre des
Baptisteriums, deren BelTandlung lich noch der älteren Thüre des x47mI72m
P;fm2o anfchlofs, den Auftrag zu der dritten, bei der er nach neuen Grunds
fätzen verfuhr; J1XJczJzzccz22 offenbart feinen Geniu5 in den Fresken der Capella
Brancacci1J. Von nun an entwickelt die florentiner Kunst der Frührenaiffance
auf immer breiterer Bahn lich bis zum Ende des 15.Jal1rhunderts weiter, übers
dauert den Tod Lorenzo7s von Medici und den Fall feines Haufes und
findet erst in der Zeit von Savonarola7s Parteil1errfchaft ihren Abfcl1lufs.
Maf0lino
und
Mafaccio.
Ma;:Hno JMxJzzcxio ist der bahnbrec:hende Geist unter den H0rentiner Malern, aber
M2r2ccio. mit ihm vereint muss sein Vorgänger MnJoZzJ2o gewürdigt werden. Trat uns
in den Brüdern Ums EJ2rJJ eine neue Richtung fertig und vollendet entgegen,
während uns die Kenntniss ihrer unmittelbaren Vorstufen verborgen blieb, so
sehen wir hier dagegen in dem älteren Masolino schon die Anfänge des Stres
bens, das der jüngere Masaccio zum Ziele führt. Geht er auch nur auf dem
Wege fort, den schon Mafolino betreten, so ist doch der letzte Schritt, den
er thut, zugleich der entscheidende. Dieses Verhältniss zwischen Masolino
und Masaccio hatte bereits Vasari klar erkannt, obwohl feine biographischen
N0tizen über beide höchst mangelhaft sind, und er sogar die Leistungen des
Einen und des Anderen mitunter verwechselt, was vielleicht um so erklärs
licher ist, als beide denselben Namen Mas0 CTi1omasJ führten.
Neue urkundliche Forschungen haben uns über die wichtigsten Daten
MB;FH:3Fleda aufgeklärt 2J. JlJcZJoZiJcz2 de; PxmzixzzZcs, so genannt nach seiner Geburtsstätte, einem
Gehöft im Arnothal, war nach urkundlicher Angabe im Jahre 1427 43 Jahre
alt, also um I383 bis I384 geboren, und der Sohn eines Anltreichers Cristos
foro di Fino. Erst sehr spät, am 18. Januar I423, wurde er in die Gilde der
medici e speciali zu Florenz aufgenommen. Noch I425 war er in Florenz ans
wesend, indem er am 8. Juli daselbst von einer Bruderschaft an der Carmeliters
kirche eine kleine Zahlung empfängt3J. Bald nachher aber muss er einem
Rufe in weite Ferne gefolgt sein, nämlich nach Ungarn in den Dienst des
Filippo Scolari. Dieser, ein Florentiner aus einer herabgekommenen ghis
bellinischen Familie, war als Kaufmann nach Ungarn gelangt, hatte dort sein
Glück gemacht, sich als Kriegsmann ausgezeichnet und war im Dienste Kaiser
sigismunds zur Stellung des 0bergespans von Temesvar gelangt. Er blieb
in fortwährenden Beziehungen mit seiner Vaterstadt Florenz, wo er als vPippo
Mak0lin0
und
Mafaccio.
1J Ueber die Literatur zur Geschichte der italienifchen Malerei vgl. Bd. II, S. 412, Anna. In
erster Linie lieben CJsowe und C::7JizZmJcZZe, Bd. II und III, Cc:ye1.s Carteggi0 und die jetzt bis zum
dritten Bande gediehene VafariiAnsgabe von JkJfZ:zJiM, die der I,c JlJwmf.eis7fcl1e11 gegenüber noch manche
neue Daten und Noti2en enthält. Von der älteren Literatur bleibt BtzZeZi;72zcri trotz feiner Kritiks
10ligkeit und Breite noch immer wegen Za.h1reicher urkundlicl1er Notizen, die er gefa1nmelt hat, beacl1s
tenswerth.
2J GxzMz7zo ZlJ27zzJ2ej im Gi0rna1e storico clegli Archivi Toscani, IV, S. 192.
3d Libr0 d7Entrata e Uscita der Compagnia di S. Agnese de1le Laucli presse il Carmine. Im
Staatsarchiv zu Florenz. Mitgethei1t von Jc7m:ZZswz Es. u.J S. I60.