des
Schulen
Die deutschen
I s.. Jahrhunderts.
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der Kindheit Christi auf den Aufsenfeiten der Flügel. Zahlreiche Bilder aus
diefen Gegenden enthält die Gemäldefammlung im Stifte Klofterneuburg: rct0ii22..
einen Flügelaltar aus der Urfula1egende von I464, ferner 24 Tafeln mit erzähs 1MW3.
lenden oder fymbolifchen DarPcellungen aus der Marienlegende. stärker ift
der flandrifche Einflufs in einem I476 datirten Flügelaltar aus dem nahes
gelegenen Kornneuburg, der in der Mitte die Auferfiehung enthält. Von
vier Paff1onsbildern auf Goldgrund im Wiener Belvedere trägt die Geifselung Wien.
dLe Bezeichnung R. F.B1;1,5I. cI1JiebFärbP11k1g il; ll1icPt, Idie Auffaffung lebendig
a er derb, etwa wie in i ern er aieri c en c u e. Eine zufammenhängende
Folge von Tafeln zu Klofierneuburg, von denen vier die Gefchichte Johannes K10aek.
des Täufers, vier die Paffion und vier die Legende des Stifters St. Leopold Ruhms.
darPcellen, hat in den Charakteren und Motiven noch ein etwas fcl1üchternes
Gepräge, aber zeigt glückliches Raumgefühl, durchgebildete Landfchaft ohne
GOldgrund und faubere, zarte Behandlung. Eins der Bilder enthält die Jahrs
Zahl I5oI, ein anderes den ausgefchriebenen Namen Ä7zzZZzz7zyZ. In der That ist
Euch eine Familie diefes Namens in Wien nachweisbar.
Alles, was fonPc von baierifcher und öPcerreicl1ifcher Malerei diefer Periode
erhalten ifi, wird aber übertroffen durch den berühmten Altar zu St. Wolfs
Fang im Salzkammergut, vielleicht dem fchönften Schnitzaltar in deutschen
Landen, der, nach der Infchrift, im Auftrage des Abtes Benedict zu Mondfee
durch Meifier JlJixJz4zz2Z J7i1xJzxsr von Prauneck CBruneck in TirolJ im Jahre 148I Mi211.221
Vollendet worden ifi. Schon 1467 kommt diefer MeiPcer in feiner Heimatftadt Fächer.
urkundlich vor, bereits zwei Jahre früher, 1465, hatte er den Altar zu Ried
bei Bozen, jetzt im 0ePcerreichifchen Mufeum in Wien, vollendet, in deffen
Lky1fchrift fein Name die wälfche Form.Pacar hat, und I47I fchlofs er einen
ertrag über einen Altar für die Pfarrkircl1.e zu Gries bei Botzen ab1 , der
dort noch in feinen Hauptthei1en erhalten ifi. Aus dem Wortlaut des Vertrage,s geht
hervor, dass er die Schnitzwerke wie die Malereien übernahm, und fo if: auch
beim Altar in St. Wolfgang die meiPcerhafte und trefflich bemalte H0lzsA1mvoci
fChnitzerei mit der fchönen Hauptgruppe der Krönung Marias im mittleren
schreine eigentlich das BedeutendPce. Auch die GemäTde haben aber hohen
künftlerifchen Werth. Aufsen lind zunächfi: vier etwas flüchtiger behandeltess
Scenen aus der Legende des heiligen Wolfgang zu fehen. Beim 0effnen des
CkPcen F lügelpaares erblickt man dann acht Scenen aus dem Leben und den
VVundern Christi, beim zweiten 0effnen, neben dem mittleren Schnitzwerk,
ChriPci Geburt, die Befchneidung, die Darstellung im Tempel und den Tod
Marias. Auch die Altarftaffel hat gemalte Flügel, welche innen Heimfuchung
und Flucht nach Aegypten, aufsen die vier Kirchenväter darftellen. Die Rücks
fEIke des Schreins enthält zwei Reihen Heili0enH0uren zu den Seiten des
kieHgen Chrifiophorus, darunter die vier EvangeOliPceri und rührt wahrfcheinlicl1
V0n einem felbfiändigen Gehülfen her, der hier auch, die befondere Jahreszahl
I479 angebracht hat. In allen übrigen Partien tritt uns ein Meifier von einem
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