Schulen
Die deutfchen
I F. Jahrhunderts.
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einander, da Enden wir Typen für verfchiedene Könige und Helden des Alters
thums, es tauchen die abenteuer1ichen Gestalten auf, unter denen man sich
damals die Bewohner ferner Welttheile vorstellte. Befonders merkwürdig sind
aber namentlich die Ansichten verschiedener Städte und Gegenden, bei denen
mitunter zwar ganz willkürlich verfahren, manchmal aber verfucht wurde, ein
wirkliches Abbild mit charakteristischen Einzelzügen, offenbar unter Benutzung
von Reiseskiz7.en, zu geben. Die Verbreitung und die Popularität des Buches
waren ausserordentlich.
Ein gleichzeitiger Nürnberger Maler von Bedeutung war Erim Tm2izk1J, H2nsTk21.k.
der 1477 in den Bürgerbüchern vorkommt. Sein von Neuclörffer erwähntes
Hauptwerk, der Kreuzgang der Augustiner, mit den Bildnisfen vieler anges
sehener Nürnberger, exiftirt nicht mehr, aber wir kennen den Meister aus einer
grossen colorirten Zeichnung des heiligen Sebastian in der Kunstfammlung der
Universität zu Erlangen. Das Blatt, auf welchem der Meistername von Dürer7s
Hand bemerkt ist, steht im ganzen dem Stil Wolgemut,s nahe, ist im Nackten
trotz etwas grosser Extremitäten gut durchgebildet, im Ausdruck anziehend
und in der Ausführung sorgfältig.
Nürnberg ist endlich. der grosse Mittelpunkt für die Kunst der
Länder. Von hier gehen die künstlerischen Anregungen nach Böhmen,
nach Polen aus. In Böhmen hatte im I4.Jahrhundert ein selbständiges Kunsts Bis1mscn.
leben geherrscht. Jetzt, nachdem die husf1tischen Wirren ihr Ende erreicht
hatten, und friedliche Zustände zurückgekehrt waren, hat das, was producirt
wird, durchgängig einen der fränkischen Schule entsprechenden Charakter.
Das gilt von den zahlreichen Werken der Miniaturmalerei, wie dem grossen 1vrini2xkuksu.
Gradua1e aus Kuttenberg in der Wiener Hofbibliothek CNr. 155oIJ mit Wien.
der genrehaftslebendigen Schilderung der Arbeit der Bergleute über und unter
der Erde und glück1ichem landschaftlichem Fernblick auf der Rückseite des
ersten Blattes. Unter den erhaltenen Tafelbildern, deren Hcrkunft nachweisbar Tafeldi1deis.
III, entsprechen z. B. die beiden grossen Altarflügel aus der Kirche Marias PMB.
Schnee in Prag, jetzt in der Sammlung patriotischer Kunitfreunde daselbst,
mit Kaiser Heinrich Il. und der heiligen Kunigunde, gedrungenen, feierlichen
Gestalten, ganz der Richtung VVolgemut7s.
Krakau, eine Stadt mit rein deutfc11er Bürgergemeinde im polnischen Lande p01eH.
Und Im I5. und I6. Jahrhundert künitlerifch geradezu eine Colonie von Niirns
berg, wie die herrlichen Grabmäler, Schnitzereien und Gemälde von PMB Fir2JF,
PEZE7 I72JcJzxsy und JJMzF wir JT7szZ7zzZzzcJz beweisen, besitzt aus der Epoche, die
VYik Zunächst behandeln, zwar keine Tafelgemälde, aber eine Anzahl vortreffs
l1cher 1Vliniaturen in dem von dem Cancellarius Balthafar Beham zusammen. 1vriiii2kk.k2.i.
gestellten und I5o5 datirten Codex der Krakauer Privilegien und stadts KARL
rechte in der Universitätsbibliothek daselbst 2J. Das Stadtwappen geht voraus,
dann folgen, von Bl. 237 bis 3o7, 25 Bilder, die sich aus die einzelnen Hands
Werke beziehen, deren Satzungen hier in deutscher Sprache verzeichnet stehen;
am SCh1UfSp auf der Innenseite des Deckels, ist Christus am Kreuze zwischen
LoxJz72e7s,