Vorwort.
welcher die ReJultate Jeiner Studien, nJie la.ngJt kein GeheimniJs mehr iJt, in
deutJcher Sprache unter dem Namen J. Lermoliejf, theils in FachzeitJchriJten,
theils in dem Buche ,,Die IVerlie italieniJcher MexJter in den Galerien Zion
Miinclien, Dresden und lZerlin77 fLeiPzig JFFo2 ueroZfentlicht hat. Bei dem
groJsen AuJJehen, nJelches dieJe Studien in den KreiJen der KunJthiJtoriker
erregt haben, n2ar es nothnJendig, dieJelben nor ihrer Aufnahme und Annahme
Jo 12iel n2ie möglich JelbJt zu Friijen. Es nJar mir in der That 1ierge5nnt, zus
ndchJt die genannten drei Galerien, aber auch noch einige andere Sammlungen,
auf Moiselli,s Taujen hin zu unterJuchen, und ich iiberzeugte mich, daJs man
den Anfchten dieJes ForJchers in zahlreichen Fallen zuJtimmen muJs. Daher
Wird man in den betreJenden Kapiteln die Urtheile Lermoliejj,s oft
acceFtirt, Jtets berilcl2Jichtigt jinden. Herr Senator Moisell i hatte aber auch
die Gute, die ich ihm herzlich danke, mir eine Reihe nierthroller brieJlicher
Mittheilungen zugehen zu laJen; und dieJe habe ich natitrlich ebenJo dankbar
benutzt. Uebrigens muJs ich mich dagegen uerniahren, als theilte ich die hier
und da auJgetauchte, hauFzJaUchlich aber non Gegnern MorelliYsJeinen Freunden
zugeJchobene AujJaJung, die ForJchungen CronJe und Ca12alcaJelle,s Jeien
durch Jeine Studien plötzlich entn2erthet Morden. Wenn man LermolieJjYs
Schriften liejt, Jo wird man Enden, dajs dieJer geJtuolle und liebensu2itrdige
Kenner die AnFchten Cron2e und Ca1ialcaJelleYs in Jehr iJielen Fallen gelten
laJst; es liegt n2ohl nur in der z2olemiJchen Natur Jeiner Schriften, daJs
gerade die Falle in den Vordergrund treten, in denen er AnFchten, die non
den ihrigen abn1eichen. 1Jertheidigt. Die aujserordentlich zahlreichen Falle, in
denen Cron2e und Ca11alcaJelle unbeJtritten und unbeJtreitbar zuerJt das
Richtige geJehen, werden durch dieJe neuere ForJchung gar nicht beriihrt, ja
die unFarteiiJche Kritik uiird auch in mancher Streitfrage bei der Anhcht der
ausgezeichneten engliJchsitalieniJchen ForJcher Jtehen bleiben.
Die eingehendJten Studien itber die. deutJche und niederldnd2Jche Malerei
des IF. und IF. Jahrhunderts hat neuerdings Herr Dr. L. Scheibler in allen
Galerien Europas gemacht. Da Scheibler jedoch, abgeJehen non Jeiner Bonner
.JnauguraldiIertation uber die niederrheiniJchen Maler des IF. .Jahrhunderts,
leider erJt iiber wenige MeiJter Jeine Studien ueroJzfentlicht hat, Jo war ich gerade
auJJeine Ferjc3nliche Mitwirkung angeniieJen; und die IJneigennittzigkeit und
Liebensn2itrdigkeit, mit welcher Scheibler mir Jein ganzes handJchrijtliches
Material und Jeine reiche PhotograzJhienJammlung zur VerJiigung geJtellt hat,
kann ich nicht dankbar genug anerkennen. In der That beruhen die zahls
reichen neuen Angaben in den AbJchnitten ilber die deutJchen und nieders
ldndiJchen Maler der e2Jten I1lalfte des Its. Jahrhunderts zum groJsten Theile
auj Scheibl ers Material. Doch hielt ich es auch dieJem Mate1sial gegenitberjitr
nothn1endig, dasJelbe um es mir anzueignen, mit meinen eigenen Augen nor den