Die dentf eben
Sc11u1en
Ja.hr11underts.
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liches, aber er weiss grosser Compositionen Herr zu werden. Nahe verwandt
ist die Schule des Kupserstichs, die zu Boch0lt in Westsalen, hart an der w2skr212k2.
holländischen Grenze, ihren Sitz hatte. Fm72.8 7JM BocJzoZz1J ist technisch von Fks::2 von
besonderer Gediegenheit, feine Zeichnung erinnert in Typen und Formauffafsung BocWti
wesentlich an die Schule des JZz2g2k2Jss Arm zixs7s lXlXzJ2cikJ7z, bei charaktervo1lem
Ernst zeigt er auch malerische Anordnung, belebte Nebengruppen und Auss
bildung des Räumlichen. sDer Goldschmied JFMc2Z Um JMz2rJem,kyz ebendaselbst,
1482 zuerst urkundlich erwähnt, I503 gestorben II, reicht an künstlerischer Be.
deutung nicht an den Vorigen, aber ist in profanen wie religiösen Darstellungen
höchst productiv. Genrescenen mit ihrem derben, oft fast gemeinen Humor,
ornamentale Erfindungen spätgothiscl1c;n Stils, wie sie seinem Goldschmiedes
gewerbe entsprechen, sind unter seinen Blättern das Eigenthiimlichste. Er
arbeitet aber sabrikmässig, oft geistlos. Unter seinen Stichen sind die Arbeiten
nach anderen Meistern häufig. Schon Franz von Bocholt hatte gelegentlich
nach SrJzz27zzsz12mI gestochen, Israel von Meckenen copirt diesen, dann sogar
frühere Stiche D2Z;wsF und Zeichnungen von fJzm.5 JJoZär2Jz xZmz ÄZz2sywz3J.
Unter den Stechern der 0berdeutschen Schule, die auf den Meister E. S. 0Igordeuts
folgen, steht an erster Stelle JlJmsZ2i7z FcJm7zgzzzzcsr, den wir sogleich als Maler KuxlZYFriich.
und als Stecher im Zusammenhange betrachten werden. Sein Einfluss war 3sfI;s;TJu,,,,.
ein höchst bedeutender, seine unmittelbaren Nachfolger sind zunächst sein N3ChM8eks
Bruder Lzzri7oz;;r, dann der Meister mit dem Monogramm Dieser kommt
in der Zeichnung und Technik dem Martin Schongauer besonders nahe und
hat ausserdem Genrescenen des niederländiscl1en ilsl2szZJZz2JJ Wir I4c8Jo copirt oder
ähnliche in seinem Stil geschaffen. Dem Schlusse des IS. Jahrhunderts gehören
ferner noch an: der Meister mit dem Monogramm W, nach der Annahme
Von Bartsch identisch mit dem Goldschmied im: OZ77z22ZI, der seinen 1v12irkekw.
vollen Namen auf einer I48I gefertigten Copie des Todes der Maria von mcsi.Y,ZiFkizJs0a
Schongauer nennt, und der, bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts forts
arbeitend, viele Schongauer,sche Blätter und zahlreiche frühe Stiche von Dürer
copirt hats1J. Der Meister M. Z., in welchem man einen JlJx:ZZJ2ZZZz.s ZrzfJ2gey M2:k1r2ius
aus Nürnberg vermuthet, gehört bei trefflicher, wenn auch etwas spitzer zarmgeri
Technik und grossen1 Geschick sur malerische Anordnung zu denen, welche
ein besonders lebendiges Bild von Sitte und Leben der Zeit gewahren. Manche
manieristische, unschone Züge und gezwungene Motive kommen auf Rechnung
des herrschenden Geschmacks, dabei besitzt er lebendiges Naturgesiil1l und
einen glücklichen Sinn sur die Ausbildung der Landschaft. JMz2i7E Time LzmrZ.5Jz2zZ, Msis von
von dem mehrere Stiche mit I499 datirt sind, ist ebenfalls für das Genrehafte, LMdsM
d1e Schilderung des alltäglichen Lebens, vorzugsweise begabt; seine Gestalten
haben oft etwas Philiströses, Ungeschicktes, sind aber gerade in ihrer Eigenart
II Sein Name wird in dem Kupferfkichverzeic11nifs des Paul Be11aim zu Nürnberg von 1618 ans
gegeben; er zeichnet F V B
2J C. BcwZws im Kunfkb1att 1839 S. l4I.
Z; MakieD1CbSl1 B. 30s41. Vgl. HZnZi2J2r:J7s7z, Ho1bein, 2. Aus. I S. 44.
4I 4VW73 77UMF7Ig hat in feiner Biographie Diirer7s, Cap. 8, die fc11on in älterer Zeit aufgetauc1Jte
Anf1c11t, dieser MeilIer VV fei 1s1X22Zgmz7,zz, wieder aufgenommen und zu beweifen gefuc11t, dafs feine
Blätter Originale, die DijrerYfchen copien seien. S. unten.