Volltext: Die Malerei des Alterthums (Bd. 1)

Buch. 
Zweites 
Zweiter Abfchnitt. 
mitunter von etwas Weifs und Violett unterbrochen, von dem blafsgelben 
Thongrunde abheben. Der Gefammteindruck ift ein harmonifcher. 
Uebßftzgfwgs- Menfchliche Figuren kommen auf den Vafen, die im eigentlichen Sinne 
 diefer Claffe zugezählt werden, kaum vor; doch gibt es Vafen einer etwas 
jüngeren Zeit, die den Uebergang von diefen zu den entwickelterern bilden, 
und bereits iigürliche Darßellungen enthalten. .Das charakteriftifchite Beifpiel 
Dßffälbdiefer Art ift die berühmte Dodwell-Vafe der Münchener Sammlung, die 
zwar auf ihrem Körper nur Thierreihen jener orientalifirenden Art zeigt, auf 
dem Deckel aber fchon mit einer jagdfcene gefchmückt ift, ja bereits Infchriften 
in einem fehr alten Alphabet aufweifl. (Fig. II.) 
In den Jahrhunderten, welche zwifchen der Zeit. jener uralten Malereien 
fcharf ausgeprägten Stils und der viel jüngeren Zeit liegen, welcher die grofse 
Maffe der theils fchwarz-, theils rothfigurigen Vafen unfer Sammlungen ange- 
hört, hat die Fabrication von Thongefäfsen nicht ftillgeftanden. In der That 
flnd an verfchiedenen Orten bemalte Vafen gefunden worden, welche diefer 
Das DodwelPfche 
Gefäfs. 
München. 
langen Zwifchenzeit angehören müffen, ohne dafs ihre Zeit {ich genau beflimmen 
liefse. Der Uebergang iPc ein allmählicher. Auf diefe Uebergangsformen ein- 
zugehen, würde uns hier zu weit führen 1). 
Enlwickche, Der Entwicklung, welche hierauf folgt, gehören jene zahlreichen Gefäfse 
St" an, die, anfangs mit fchwarzen Figuren auf rothem Grunde, fpäter mit rothen 
Figuren auf fchwarzem Grunde bemalt, uns etwa vom Beginn der Perferkriege 
bis zur Zeit Alexanders des Grofsen hinabgeleiten. Die fchwarzfigurigen 
oder, richtiger, oligochromen, d. h. mit verfchiedenen, aber wenigen Farben be- 
malten Vafen find die archaifchen, alterthümlich ftrengen. Die rothügurigen 
können wir von einer folchen alterthümlichen Strenge durch alle Entwicklungs- 
fiufen des hellenifchen und helleniftifchen Stiles hindurch verfolgen. 
Dem gewöhnlichen fchwarzfigurigen Vafenflil geht aber noch ein Pcrengerer 
Archaismus voraus, der uns am glänzendlten durch das grofse Prachtgefäfs 
veranfchaulicht wird, welches, nach feinem Finder und erften Beützer, die 
Franqgis- Fran-gois-Vafe genannt wird und gegenwärtig die Perle der Sammlung 
Vafc.  
I) f]. ßmuz, I'robleme 
im Folgenden öfter benutzt. 
in 
der 
der 
Gefchichte 
Vafenlnalerei ( I 87 I) 
22 ff. 
Dicfc 
Schrift 
ill
	        
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