der griechifch- römi
Werke
erhaltenen
Malerei
fchen
Die Vafcn der zweiten Claffe1),' die man, wenn man die foeben be-
fprochenen in die vorhomerifche Zeit fetzt, etwa dem Zeitalter HOmers zu-
fchreibt, find von jenen leicht zu unterfcheiden. Im Gegenfatz zu ihnen laffen
(ie fchon durch unmittelbaren Vergleich mit affyrifch-babylonifchen Gcfäfsen
den orientalifchen EinHufs deutlich erkennen. Auch hier umziehen die
Darftellungen reihenweife das Gefäfs; aber diefe Darftelltingen gehören hier
faPc ausfchliefslich der ornarnental fiiliiirten Thier- und Pflanzenwelt an. Die
Thiere bilden friesartige Reihen, und die afiatifchen Löwen und Tiger, phan-
tafiifche Sphinxe, Greifen und Sirenen, fpielen hier fafi: eine gröfsere Rolle, als
Hirfche, Böcke, Schwäne und andere zahme Thiere. Die Pflanzenornamente,
k
a6" mtitlliäiäiäißlmux.
vvv':11'iß""
Üillägägäägiääääiääi!HIVLYAVIWIWMWAVLYAWJAVPAVIIMwmümiuuvlvluumnuuvvlqä
Ä
Griechifches Vafengemälde ältePcen
Nach den Mon. delP Inst.
Stils
Athen.
die mit diefen gleichmäßig und conventionell fiiliiirten Thierreihen abwcchfeln,
lind in ähnlicheLWeife ftiliiiifch umgefialtet. Der Palmenbaum wird zum
Palmettenornament, wie auch perfifche Reliefs ihn zeigen; die Blüthenkelche,
von oben gefehen, werden zu Rofetten; von der Seite gefehen geftalten fie
lieh zu phantaüifchen Blüthengewinden. Mit Rofetten und Kreuzen werden
die freien Räume in den Thierreihen willkürlich ausgefüllt. Diefes ornamentale
Kunfihandwerk hat einen wahren Abfcheu vor dem Leeren. Das ganze Gefäfs
mufs gleichmäßig mit gemalten Ornamenten befät fein, die {ich dunkelbräunlich,
I) Die befie zufammexihängende Gefchichte der Vafenmalerei, wenn üe auch durch neuere
Forfchungen hie und da. überholt ifi, bleibt immer noch die Einleitung zu Otto Yalmü Befchreibung
der Münchener Vafenfammlung. Die englifche Literatur befitzt in S. Birrlf: Hifiory of ancient pottery
eine gute Gefchichte diefes Zweiges der läunfiirxdufirie. Ueber Fonnen- und Decorationsfyflem der
gliechifchen Vafen ifi; ein neues treffliches Werk von T lz. Lau, mit einer hifizorifchen Einleitung von
17. Brunn, 1877 in Leipzig erfchienen.