fpäte Mittelalter,
Das
Die Völker des
Islam.
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hilüos Zufammenflürzens wie des wilden Angriffes; dennoch fmd die Thiere
nur in einem Spiel von Linien und Verzierungen gehalten, das, ohne jede
Schattirung, ganz in der Fläche bleibt (Fig. 139). Kommen nun auch fonft
mitunter einzelne Thier- und Menfchenbilder an Geräthen oder Gefäfsen vor,
fo findet man doch wirkliche bildliche Darftelltingen, welche die Grenzen des
Ornamentalen überfchreiten, erft fpät und dann ftets unter dem {ichtlichen
Einfluffe der chriftlichen Kunft.
Das wichtigfle erhaltene Denkmal lind die Deckenbilder der Alhambra 1). Aätwcizglrf,
Die Araber in Spanien, auf der Höhe ihrer Cultur und zugleich mit den Chriften bilden
in fortwährendem Verkehr und Wetteifer, verilanden in einzelnen Fällen flCh
über die glänzende Einfeitigkeit ihres eigenthümlichen Gefchmackes wie über
Deckenbild ern der
Alliambra.
Nach
Owen
Jones.
ihre religiöfen Vorurtheile hinwegztifetzen. In einem der grofsen Säle, welche
den Löwenhof umgeben, der vHalle der Gerechtigkeitu, füllen diefe Bilder
die Wölbung von drei Nifchen; ihre Form ift länglich, an den Schmalenden
abgerundet, und innerhalb diefes Rahmens laufen die Geftalten, Ptets mit den
Füfsen nach aufsen gerichtet, ringsum. Das Hauptbild in der mittleren
Nifche enthält zwei gegen beide Langfeiten des Bildfeldes gerichtete Reihen
ehrwürdiger Geftalten in arabifchem Coltüme, Schwerter haltend und meift mit
ausdrucksvoller Geberde der einen Hand. Unter jeder ift das Wappen von
Granada, ein fchräger goldener Balken auf rothem Felde, angebracht, und
daffelbe Wappen, von zwei Löwen gehalten, kehrt an den Schmalenden wieder.
Die zwei anderen Bilder laffen Scenen ritterlichen Lebens fehen, in denen
Araber wie Chriiien auftreten, und die Stoffe vielleicht aus Dichtungen ge-
fchöpft find. In der Nifche links von der mittleren erfcheinen Chriften und
details of the
and
I) 1111 31mm 5:01,13, 85 Owm jenes Plant elem 10113
Taf. 4a er. Äüzglcr, K1. Schriften II, 681-
Gefchichte d. Malerei.
Alhambra, London
3 I
1842.