Mittelalter.
Das fpäte
Italien.
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getrennt und feiner alten Einfaffungen beraubt, in zwei Seitencapellen am Chore.
Das Hauptbild zeigt die Madonna mit dem Kinde, umgeben von zwanzig
Engeln, unter denen die nächftftehenden {ich anmuthig auf die Rückwand des
Thrones lehnen (Fig. I21), fowie von fechs Heiligen und vier knieenden Schutz-
patronen der Stadt. Darüber zieht {ich ein Streifen mit Apoitelbruftbildern
hin. Die jetzt losgelöfte Rückfeite des Altares enthält 26lScenen aus der
Pafflon in vier Reihen zu je lieben Feldern, aber mit zwei größeren DarPrel-
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Fig. 121. Duccio, Madonna aus dem Domaltnre in Siena.
lungen, dem Einzuge in Jerufalem und der Kreuzigung, die durch zwei Reihen
gehen. Losgelöft von dem Uebrigen lind noch 18 kleine Bilder einzeln in der
SacriPcei zu fehen, welche einit die Predellen beider Seiten und die Krönung
der Rückfeite gebildet, fechs Scenen aus der Kindheit Chrifti, fechs Momente
nach der Auferftehung, dann fechs Scenen aus dem Schluffe der Marien-
legende von der Verkündigung ihres Todes bis zur Grablegung.
Die byzantinifchen Typen und Motive hat Duccio feftgehalten, aber durch
glückliche Proportionen und beffere Durchbildung der Extremitäten veredelt.
In der Madonna tritt trotz des alterthümlichen Gelichtsfchnittes mit langer
Gcfchichle d. hlalerei. 27