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Völker.
tonangebend gewefen, der Norden einmal. Die Reihenfolge, in welcher wir
die Kunfi der_ drei mächtigen Reiche, der Zeit ihrer Entwicklung gemäfs, be-
trachten müffen, ifi: I) Alt-Chaldäa, 2) Affyrien, 3) Neubabylonienx
Nur wüPre Trümmerhaufen mächtiger Ziegelbauten haben aus dem älteflen AlL-Chaltläal.
diefer Reiche {ich gerettet, und zwar {ind es befonders die Ruinen von Mug-
heir, Warka und Abu-Scharein, welche dem alten Chaldäerreiche zu-
gefchrieben werden. In Warka ift eine intereffante, farbige äufsere Wandbe- Warka.
kleidung erhalten, welche mit ihrem aus kleinen, oben glafirten, rothen, weifsen
und fchwarzen Stiften zufammengefetzten Mofaikmufier einen teppichartigen
Eindruck macht. Dafs das gefammte babylonifch-affyrifche Wandbekleidungs-
fyfiem aus gewebtem Tapetenbehang hervorgegangen, dafs bunte Gewebe der
älteften Induftrie diefer Gegenden angehört haben, dafs iigürliche Darfiellungen
folchen Teppichen aber früher aufgefiickt, als eingewebt worden, das find
Sätze, denen befonders Semper Geltung zu verfchaffen verfucht hat. Die Ge-
fchichte der Malerei beginnt erPc mit den figürlichen Darfiellungen. Von folchen
haben {ich an den Aufsenwänden des älteren Chaldäerreiches keine Spuren
erhalten. Auch laffen uns die fchriftlichen Nachrichten für diefe Zeit noch im
Stich. Dagegen haben {ich in den Ruinen von Abu-Scharein einige Kammern Scßägxm
erhalten, welche mit Stucco bekleidet und mit Malereien gefchmückt waren.
In einer diefer Kammern erkannte man die fehr roh in rother Farbe ausge-
führten Geiialten zweier Männer, eines gröfseren und eines kleineren, von
denen der gröfsere einen Vogel auf der Faufi: trug. Rawlinson fchreibt ge-
rade diefe Darfiellung dem alten Chaldäerreiche zu 1).
Die zweite Monarchie, welche etwa feit 1400 vor Chr. in Mefopotamien Affyrien.
dominirte, war die nördlichere, war die affyrifch e. Die Trümmer ihrer
Paläfte find befonders an den drei Orten Nimrud, Koyundfchik und
Korfab at unweit der jetzigen Handelsfiadt Moful am Tigris wiedergefunden
worden. Die Architektur war auch hier die herrfchende Kunft, welche die 332913131113
Plaftik und die Malerei in ihren Dienfi nahm. Dies gefchah aber in einer fich defglfefflyri"
regelmiifsig wiederholenden Weife, von der wir uns, dank den combinirten "hlem
Forfchungen der Affyriologen und Architekten, eine deutliche Voriiellung
machen können. Der untere Theil der zumeift aus an der Luft getrockneten
Ziegeln bePrehenden Mauern der grofsen Königspaläfie war von aufsen und
von innen mit grofsen, reich mit Reliefs gefchmückten AlabaPcer- oder Kalk-
Pteinplatten incruftirt. Indem diefe Bekleidungsmethode den Mauern ihre Halt-
barkeit verlieh, gab fie ihnen zugleich einen äfthetifch bedeutfamen, imponiren-
den Schmuck. Ueber diefer plaftifchen, fockelfries-artigen Verzierungsbafis,
die jedoch manchmal aus mehreren Steintafel-Reihen über einander beftand,
war dann, ebenfalls von aufsen fowohl wie von innen, der obere Theil der
Wände mit Malereien gefchmückt, welche theils auf einen Gypsgrund aufge-
malt, theils unmittelbar den Ziegeln eingebrannt waren. Was fich jedoch von
folchen affyrifchen Gemälden erhalten hat, ift wenig und ganz fragmentarifCh-
Was zunächfi die eigentlichen NVandgemälde auf Stucco anbetrifft, fo Eiägxjläfhe
fcheinen diefelben fich auf die Innenräume befchräinkt zu haben. Der Ruinen- semäldß
Ifazulinsan :
Hve great rnonarchies
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