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Buch.
Zweites
Periode.
Dritter
Abfclmikt.
Füfsen den Sieg des Erzengels Michael über den Drachen feitwärts holde
muücirende Engelgeftalten (I3, I4, vgl. Fig. 113). In den Seitenfchiffen
befanden llCh die Heiligen Elifabeth und Katharina (I5, I6). Das weltliche
Gewölbequadrat, dem Eingange zunächft, zeigte den richtenden Chriftus
unter ihm Engel mit Pofaunen und erwachende Todte (I8) feitwärts (I9, 20)
die Seligen, denen ein Engel die Pforte des Paradiefes öffnet, und die Ver-
dammten, die ein Engel mit dem Schwerte zurücktreibt, während der Teufel,
eine wilde BePcie, auf üe losfpringt. Unter den Seligen erblickte man zwar
einen Bifchof, doch fonft nur Handwerker mit ihren Werkzeugen und einen
Bauer mit dem Drefchflegel, unter den Verdammten aber einen König, zwei
vornehme Damen, einen Mönch, ein paar Nonnen (Fig. II4). Mit diefen
Engel aus Ramersdorf.
Nach E.
aus'm
Weerth.
Chor-
fchmnken,
Kölner Don
beiden Bildern {landen die in den Seitenfchiffen in unmittelbarem Zufammen-
hange: die Seligen im Schofse Chrifli (21) und die Sünder im Schofse des
Satan Alle Gewölbebilder hoben llCh von blauem Grunde mit goldenen
Sternen ab. Die Compolitionen, immer nur aus wenigen Figuren beftehend,
entfalteten llCh klar, in reinem Flufs der Linien, die Schlankheit der leife ge-
bogenen Geflalten war doch nicht übertrieben, die Glieder waren fchmächtig,
aber in den Bewegungen anmuthig, die Gewänder breit, die Köpfe klein, doch
von gefälligem Oval. Man fühlte llCh mehr an die franzöüfchen Arbeiten der
Zeit als an die derberen deutfchen Miniaturen erinnert.
Noch ftärker tritt die Neigung zum Weichen und Sentimentalcn in den
Malereien des Kölner Domchores zu Tage, die wahrfcheinlich bald nach der
Weihe diefes Bautheiles (1322) entllanden find1). Die abfchliefsende Mauer
fuhr
I) Abbild. bei E. Fiiaßer,
itte bei S'zä1zzzzzß' VI, 386.
Denkmale B. VII, und farbig bei Srlmzitz, Der Dom zu Köln.
Copiän und Dnrchzeichnungen im Kupferflichcnhinet zu Berlh
Holz-
l.