378
Buch.
Zweites
Periode.
Zweiter
Abfchnitt.
Gegenfatz gebildet und inmitten der ernporftrebenden Gliederungen des ganzen
Bauwerkes eine ruhige Fläche hergeftellt. Jetzt wurde diefe Anordnung ver-
laffen und durch einen architektonifchen Aufbau erfetzt. Im Untertheile des
Fenfters bildete derfelbe Arcaden und Hallen, um die figürlichen Scenen oder
Einzelgeftalten einzufchliefsen, die wefentlich auf diefe Stelle befchränkt blieben,
dann wuchs er mit fchlanken Säulen, Strebepfeilern, durchbrochenen Spitz-
giebeln und Fialen weiter in die Höhe, und nur hinter ihnen blieb die Teppich-
muflerung noch als Grund übrig (Fig. III). Während in den Hintergründen
bisher das dunkle Blau, das man Saphir nannte, vorwog, fpielt jetzt das Roth
eine größere Rolle.
A F
11
M; w ß w;
A, W w-xvil a w k"
i" ääylgäxflf? M!
äu
f äw-l i ß
q ilsilw w [S14
M;
w, 1M Zßßaij I! 11. xwsQ- ß
rtäüülä ägäglääfeäß
y 1: J
"l g", 1' 1: Y
III.
Fenfler aus
Königsfelden.
Aus' Rahm.
Kein franzölifches Denkmal zeigt diefen Stil in fo eleganter und vollen-
deter Durchbildung wie die gegen 1320 eingefetzten Fenfler des Domchors in
Köln 1). Hier behauptet {ich zwar auch noch eine blofs teppichartige Muiterung
in rein mufivifcher Behandlung und ohne Figuren in den unteren Fenftern,
den Triforien, theilweife felbft in den Oberfenflern; daneben aber tritt das
neue Princip in einer Entwicklung auf, die der folgerichtigen, fchönen, bei-
nahe fchon auf die Spitze getriebenen Ausbildung aller Formen in dem Bau-
werke felbPr entfpricht. Die unteren Arcaden enthalten innerhalb diefer ge-
malten Architekturen die Könige von Israel, im Mittelfenfter aber die anbetenden
et les arts
Gaillzaöaud, Tarchitecture
qui en däpendent, II.
Sclzmitz
Der Dom
zu Köln.