fpäte
Mittelalter.
Miniaturmalerei.
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Passionale der Prin-
zeffin Kunigunde,
Aebtiffin von St. Georg
in Pragl). Auf dem De-
dicationsblatte mit der
thronenden Aebtiffin er-
fcheinen der Dominica-
ner Colda als Verfaffer
und der Kanonicus Be-
vzeßius als Schreiber des
Buches. Dann erläutern
kleine Randzeichnungen
die Parabel von einer
Braut, die vom Räuber
fortgefchleppt und in den
Feuerofen geftofsen, dann
von ihrem ritterlichen
Freunde befreit wird, der
den Räuber befiegt (Fig.
104) 2). Das Wappen des
Ritters, mit Kreuz und
Paffionswerkzeugen, geht
vorher. Auf eine Ein-
leitung, die von Eva's
Erfchaffung bis zum Sün-
denfalle geht, folgt eine
ausführliche Darfiellung
vom Leben und Leiden
Chrifti; zuletzt kommen
allegorifche Darftellun-
gen zu einer im Jahre
1314 angehängten Schrift
über die himmlifchen
Wohnungen. Die Tech-
nik ift hier keine franzö-
fifche, vielmehr eine
breite, durchüchtige Ma-
lerei inWafferfarben, mit
dem Pinfel fchattirt. Die
Gefialten lind fchlank,
1) Prag, Univerütätsbiblio-
thek XIV A I7 Wocel, Mit-
theil. d. Centr. Comm. V (1860)
S. 75, mit Abbildungen.
2) Auf unferer Abbildung
iü: die letzte Scene, die Krönung
der Braut, fortgelaffen.
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Fig- 104. Die Parabel vom Räuber. Aus dem Paffxonale der Kunigunde.