338
Buch.
Zweites
Periode.
Viexfter Abfchnitt.
italienifchen Malerei im hohen Mittelalter gewährt, fo nehmen wir hier allerdings
im Vergleiche mit anderen Ländern ein entfchiedenes Zurückbleiben der eige-
_nen Kraft und Initiative wahr. Aber das Land, das infolge feiner natürlichen
Geftaltung der Mittelpunkt alles Handels und Verkehrs in dem Mittelländi-
fchen Meere War, zog aus diefer Stellung Gewinn. Seine Bewohner verftan-
den einzutaufchen und flch anzueignen. Von der antiken Cultur hatten (ie {ich
wenigftens den Sinn für edlen Luxus und die Bildungsfähigkeit bewahrt, durch
die fie unter Verwerthung der von aufsen kommenden Anregungen {ich über
die urfprüngliche Barbarei erhoben, vielfach die älteren heimifchen Traditionen
neu belebten und ihren Stolz in die fortgefetzte Pflege der glanzvollüen
Technik, der Mofaik fetzten, womit Italien auch in einer Zeit geringen gei-
ftigen Strebens immer noch vor allen übrigen Ländern Weiteuropas etwas
Voraushatte.