Das
hohe Blitlelalter.
Italien.
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hatte, tritt hier noch ungleich entfchiedener auf. Mochte die Anregung dazu
auch von aufsen her gekommen fein, fo findet die Ausbildung diefes
Gefchmackes dann doch im Studium der ältePcen chrifllichen Mofaiken Roms
ihre Nahrung. Fühlt man {ich namentlich bei den vegetabilifchen Motiven an
diefe erinnert, fo laffen dafür die fäulengetragenen Arcaden, die in S. Maria
Nuova die einzelnen GePtalten fondern und nicht unangemeffeil find, da doch
jede für {ich fleht, ohne dafs eine malcrifche Verbindung zwifchen ihnen ver-
fucht wäre (Fig. 97), die in Bilderhandfchriften eingebürgerte Architektur
wiedererkennen.
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Apüs-hfofaik
Maria Nuovu.
Nach de Roffl.
Die Geftalten find in einer feierlichen Strenge gehalten, die conventionell Figuren.
ift, aber {ich den barbarifchen Bildungen der früheren Epoche überlegen zeigt.
Mögen die Gefichter mit langer, gerader, breitrückiger Nafe, auffallend kleinem
Munde und fiarren Augen auch typifch fein, {o entfprechen fie doch der ge-
meffenen Würde, die hier erzielt war; die Geberden find gebunden, abfichts-
voll, aber nicht ohne Ausdruck und fleigern {ich in S. Maria in Traftevere oft
Zu wirklichem Adel. Der antike Faltenwurf ift forgfältig Ptudirt, wenn auch
kleinlich. Mag die Madonna in S. Maria Nuova auch leblos und unfrei fein,
T0 ift die in S. Maria in Traftevere dafür von feftlicher Erhabenheit, und an der
dortigen Fagacle tritt fogar in der Verbindung zwifchen Mutter und Kind ein
lebendiges Moment ein. Auch die Technik ift eine forgfältige und folide, Technik,
befonders in den früheren Werken, da von aufsen kommende Impulfe {lets
bei ihren erften Auftreten die meille Kraft haben. In S; Maria Nuova wird die