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mit Scenen aus den Evangelium, wie das Fenfter in St. Kunibert, das andere
mit Heiligengeftalten l).
Ein eigenthümliches Princip der Ornamentation hatten unterdcffen die
Cifterzienfer entwickelt. Ihre Ordensregel, die jeden Prunk in der AuS-Ciflerzieufel
Prattung des Gotteshaufes zurückwies, unterfagte im 82. Artikel Farbe und
Figürliche Malerei in den Fenftern i), aber es erfchien mit diefer Vorfchrift
vereinbar, dafs eine fanfte Brechung des Lichtes und ein gefälliger Schmuck
durch rein ornamentale Muiler grau in grau verfucht wurde. Proben folcher
Grifaillexi aus dem I2. Jahrhundert befitzt Frankreich in den Klöftern Bonlieu
(Creuze), Obasine (Correze), Pontigny u. f. w. 3), das Schönfte find aber
die Kreuzgangfeniter im Stifte Heiligenkreuz, aus der erften Hälfte des gemäß".
13. Jahrhunderts, mit trefflich gezeichnetem romanifcliem Blattwerk in grünlich- krmm
grauem Tone mit brauner Sehattirung und ganz leifer Anwendung lebhafterer
Farben 4). Faft fchon verwifcht ifl; diefer Stil in den Kreuzgangfenftern des
Klofters Wettingen in der Schweiz 5), die zwifchen der eriten Weihe des XVeltingen.
Kloilers im Jahre 1256 und der zweiten Weihe, nach Aufführung weiterer
Nebengebäude, entftanden fein werden. Damals nahm man es mit dem Ver-
bote nicht mehr fo genau. Nur der Nordilügel des Kreuzganges gehört noch
dem I3. Jahrhundert an, und auch der bewahrt von feinen älteren Glas-
nlalereien nur wenige Refte, die in der Behandlung des BlEIHCWCTkS an der
Grenze des romanifchen und des gothifchen Gefchmackes ftehen und
auch nicht lediglich Grifaillen fmd, fondern gelegentlich andere Farben
anwenden und fogar ftellenweife hgiirliche Darftellungen, Bruftbilder Chrifli
und Marias, die thronende Madonna mit dem Kinde, dem Ganzen einfügen.
1) F. ll. Äüillzr: Beiträge zur lculfchen Kunft- und (iufcl1icl1lslullldu, Dnrmfladt 1832, I.
2) Fcnestrac albac iiunt cf. sinc crucibmls ct picturis.
3) Zlnvier." Originc de 1a pcinmre sur vcrrc, in lhkirvlfs aunales archäol. X.
4.) Cnunyizzrz: Glasgelnälmle ctc. des Ciflerzicxlfer-Slifles Ilbiligcnkruuz. Wicn 1854.
auch in den Mitfelalterl. Kunfhlcnknmlen des öfterreich. Knifcrfiaates, B. I.
5) Publicirt von L-iillke in den Biittheilnngen der Antiquarifclxclm (iefcllfchaft in Zürich, T
Heft 5, Zürich 1861-63.
Taf. 9.
Proben
3, XIV,