Das
hohe Mittelalter.
Wand-
textile Kunft,
Mofaik,
Tafelmalerei.
und
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Erlöfer auf dem Regenbogen mit offenem Buche und lehrender Geberde.
Andere Vorfahren Chrifti haben als Bruftbilder an dem äufserPcen Rande in
Medaillons zwifchen Blattgewinden oder in den Zwickeln der Hauptfelder
Platz gefunden. Neben Maria find in den Zwickeln aber die vier Cardinal-
tugenden, neben Chrifius die Evangelifien-Symbole dargeftellt, die dann noch-
mals in den Ecken des äufseren Rahmens wiederkehren. Zwei fortlaufende
Streifen zwifchen diefem und den Mittelfeldern enthalten die vier Paradiefes-
Hüffe, die vier Evangeliften und Reihen von Propheten, zwifchen ihnen aber,
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Soefi.
Tafelbild auä
aus Schnaafe.
91. Die Marien am Grabe.
Nach v. Quaß; und Otte;
Fig-
der Maria zunächft, auch den Erzengel Gabriel, fo dafs Maria alfo in dem
Momente der Verkündigung dargeftellt ifl; fie erfcheint fpinnend, wie das in
diefer Situation öfter vorkommt.
Das erfte Hauptbild (Fig. 90) ift auch wegen der Behandlung des Nackten
merkwürdig; Correctheit und eigentliches Verfiändnifs der Formen {ind zwar
nicht erreicht, die Figuren mit kleinen Köpfen laffen den feften Knochenbau
vermiffen, {ind aber nicht ungefchickt bewegt und über die Häfslichkeit und
Roheit früherer Darftellungen hinausgehoben. Was dem prüden Sinne anflöfsig
gewefen wäre, iit, wie immer in der mittelalterlichen Kunft, harmlos fortge-
laffen. Bezeichnend ift ferner die Stlllflfllllg der Bäume. Die Decke als Ganzes
(iefchiclitc xl. Malerei. 20