Volltext: Die Malerei des Alterthums (Bd. 1)

Das hohe Mittelalter. 
Die Miniaturmalerei. 
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burgifchen, jenem durch feine frühromanifche Kirche wie durch feine Bilder- 
handfchriften kunflgefchichtlich hochbedeutenden Klofler, flammt. Diefer 
Codex, gleichfalls in Goldfchrift, iPc noch reicher an Bildern als der vorige 
und fleht ihm künfllerifch nur wenig nach. An beide Werke fchliefst {ich 
ein Evangeliarium in München (Cimel. 58) mit grofsem Dedicationsbilde 
(B1. 23 m50 und 24Y"'0) an (Fig. 67 und 68). Auf dem Blatte rechts thront 
ein jugendlicher bartlofer Kaifer, dem zwei Bifchöfe und zwei Krieger zur 
Seite ftehen; links fchreiten vier huldigende Frauengeflalten heran, Roma, 
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München. 
 
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Fig. 68. Kaifer Otto III. Evangeliarium, München. 
Tribut in einer Schale darreichend, Gallia mit einem Palrnzweige, Germania 
mit dem Füllhorn, Slavinia mit goldener Kugel oder Scheibe. Das Buch ge- 
hört zu den Codices, die einPc durch Schenkung Heinrich's II. nach Bamberg 
gekommen waren, und fo hat man den dargefiellten Kaifer meiPc für Heinrich 
gehalten 1). Diefer aber erfcheint in anderen Bamberger Handfchriften mit 
hat richtig ausgeführt, dafs hier, wo Otto rex und Theophaxw imperalrix genannt wird, nur Otto III. 
gemeint fein kann. Otto II. war fchon 967 bei Lebzeiten feines Vaters zum Kaifer gekrönt worden, 
Otto III. empfing die Kaiferkrone am 21. Mai 996, und die Geftalt auf dem Deckel kann wohl einen 
Jüngling unter l7]ahren darflellen.  Proben von den Miniaturen bei Hefuer, Trachten, I. Taf. 57. 
I) So Giesebrecht, Gefch. der deutfchen Kaiferzeit, II (4. AuH. S. 609), mit Titelblatt nach 
der Abbildung bei E. förffier, Denkmäler deutfcher Baukunß u. f. w., II. 7 Vgl. auch Abb. bei Calzier,
	        
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