byzantinifche Malerei.
Die
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ihrer Farbe als die Höhepunkte des Ganzen. Die durchgehenden goldenen
Gründe, die nirgend mehr die Andeutung von Landfchaft oder Architektur,
von irgend einer realen Localität geftatten, treten je nach dem Spiele des
Lichtes an der Wölbung in immer "neues Verhältnifs zu den farbigen Darftel-
lungen, indem {ie bald, voll beleuchtet, alles überftrahlen, bald, im Schatten,
ernft {ich unterordnen und den ruhigften Hintergrund bilden.
Ucberbleibfel fpäterer byzantinifcher Mofaiken aus der Verfallsperiode feit Vegfadll-
dem II. Jahrhundert weifen namentlich zahlreiche Kirchen in Griechenland pmo 6'
auf. Fragmente eines umfangreichen Bildercyklus, laut Infchrift von einem
Michael.
Erzengel
Sophienkirche.
Nach
Salzenberg.
Maler und Mofaiciiten Zfplzminz im Jahre 1169 vollendet, enthält die Marien- lxgiariileg-
kirche zu Bethlehem 1). Von den Darflellungen aus der Gefchichte Marias Bethlehem.
und Chriili in Chor und Querhaus {ind nur noch drei Bilder ganz oder theil-
weife erhalten. Die Langhauswände wiefen, unter Engelgeftalten zwifchen den
Fenftern und über einer Reihe von Bruitbildern der Vorfahren Chrifti, als
Hauptbilder die DarPtellung der Concilien auf, aber nicht als reale Vergegen-
wärtigung der Verfammlungen, wie fie mitunter in Bilderhandfchriften vor-
kommt, fondern fymbolifch durch einen Altar, auf welchem ein Buch ruht,
und über dem eine Infchrift aus den Decreten jedes Conciels fleht, alles
innerhalb einer umrahmenden Architektur, die an der Südfeite ungefähr den
Canones in den Handfchriften gleicht, an der Nordfeite als ein Kirchengebäude
erfcheint wie wir folches etwa in dem oben befchriebenen Bilde aus den
Predigten des Jacobus fahen 2). In den Infchriften des Bildercyclus kommt
gelegentlich Latein neben dem Griechifchen vor, was bei einem unter der
Autorität eines lateinifchen Bifchofs von Bethlehem entfiandenen Werke
terre sainte.
1a
M de; Vagilä, Les äglises de
Vgl. S. 314.
Paris
I 860,
641
Taf.