der griechifch-römifchelm
Werke
Die erhaltenen
Malerei.
105
im Ganzen parallel gegangen fein mag, fo haben wir doch allen Grund anzu-
nehmen, dafs bedeutende Neuerungen, die ein griechifcher KünPcler von Welt-
ruhm durchgefetzt, fruheflens ein halbes Jahrhundert fpäter an den Wänden
etrurifcher Gräber zum Durchbruch gekommen.
Es kommen hier hauptfachlich die folgenden vier Gräber in Betracht: (icriäräfädiäfl
I) Grotta del citaredo 1). Sie wird nach einem befonders fchönen Kitha-
rocden oder Citherfanger benannt, der in den Tanzfcenen ihrer Wandgemälde
auftritt. Die Augen fmd immer noch unpcrfpectivifch angebracht; die Ober-
fchenkel zeigen immer noch eine etwas unnatürliche Stärke; die Bewegungs-
motive ünd immer noch zu gewaltfam, aber die Formengebung ift eine weniger
etruskifch-realiflifche. Der griechifche Idealismus bricht {ich Bahn. 2) Grotta Cgfctlräigel
del triclinio 2). An den Seitenwänden {ind Tänzer und Tänzerinnen dar-
Fig. 27. Achilleus' Todtenopfer.
YVandgemiilde aus Etrurien. Nach den Mon.
geftellt (die Männer dunkel, die lfirauen hell), welche {ich unter Bäumen ver-
fchiedener Art, in denen bunte Vögel ützen, in lebhaft bewegten Tänzen er-
gehen. An der Rückwand iPc ein Gaftmahl gebildet. Die Farben lind noch
mehr oder weniger conventionell und bilden, in regelmäfsiger Wiederholung
gleichmäfsig vertheilt, eine decorative Einheit des Gefammttones. Obgleich der
Archaismus der Formengebung hier noch befonders zu Tage tritt, fo machen
die Gemälde diefes Grabes durch die Feinheit, Sauberkeit und Sorgfalt ihrer
Durchführung doch von allen übrigen diefer Gruppe den fchönften Eindruck.
3) Grotta Querciola 3). In einem Streifen ift ein üppiges Fefimahl dargeftellt, Qezreriictiä
Eln einem anderen Streifen eine Eberjagd in einem Walde, der freilich nur durch a"
Wenige Bäume angedeutet ifi. Den Kampf der national-etruskifchen Kunfi
Mon.
Mon.
Mon.
delP Inß.
del1' Inß.
delP Inß.
1863.
1831-
1831.