Zweites
Buch.
Zweiter
Abfchnitt.
Umgang Sie werden in der Regel als etruskifche Spiegel 1) bezeichnet; und in
der That wurden lie der Mehrzahl nach in Gräbern Etruriens gefunden. Auch
weilen die meiften ihrer Infchriften fowohl den Buchftabew, als den Wortformen
nach auf diefen Urfprung hin. Doch lind, abgefehen von jenen oben erwähn-
ten griechifchen Funden, auch in Latium, befonders in Paleltrina, Spiegel in
beträchtlicher Anzahl entdeckt , wie denn auch lateinifche Infchriften aufihnen
keineswegs ausgefchloffen find. Die Fabrication diefer gravirten Spiegel
ifl: offenbar mehrere Jahrhunderte lang betrieben worden und reicht von
der FicoroniTchcn
Gravirte Scene von
Cifta.
N ach
Braun.
der Zeit der Sclbfiändigkeit Etruricns hinab bis in die letzten Zeiten der
römifchen Republik. Die Verfchiedenhcit des Stils ihrer Zeichnungen beweifi
es. Wir können in ihm alle Wandelungen der etrurifchen Kunfl von archaifcher
Unbeholfcnheit bis zur laxcn Auilöfung aller Formen verfolgen.
Stil. Der KunPcwerth der Spiegeldarflellungen iPc ein außerordentlich vcrfchic-
dener. Weitaus die meiften zeigen ihrer Formengebung nach keine Spur
hellenifchen Einfluffes, fondern charakteriüren {ich als handwerksmäfsige
Leiflungen einheimifcher Arbeiter. Viele {ind formlos bis zur Caricatur; nur
I) E. Gerhard hat (las gröfste Verdienfl: um die Publicationen diefer Spiegel: Ueber die Metall-
fpiegel der Etrusker 1838 u. 1859. Sein Hauptwerk; Etruskifche Spiegel, grofse Publication feit 1843.
Vieles in den Monumenten des archäologifchen Inftituts.