Zweites
Zwei-t_er
Abfchnitt
Bunte Dar
(tellungen
auf weifsem
Grunde.
fchönen Vafe ftrengen Stiles abgebildet iPc, wurden dargeüellt, und das tägliche
Leben bot nach wie vor einen unendlichen Reichthum an Motiven. Auch das
obfcöne Element fehlt nicht. Die fchöniien Vafen fuchen aber, wie gefagt,
gerade einen Reiz durch grofse Einfachheit zu erzielen. Oft ifi nur eine oder
f1nd nur zwei Figuren dargeftellt, und auch der ornamentale Theil des Vafen-
fchmuckes ift gegen früher fehr vereinfachty?
Eine eigene Klaffe attifcher Vafen diefer Zeit bilden die auf weifsem Grunde
mit bunten Darflellungen bemalten. Die meiften von ihnen, in Gefialt von
Lekythen, fchlanken Oelgefäfsen von fehr verfchiedener Gröfse, lind in Gräbern
Athens gefunden, und diefe weifsen attifchen Lekythen fcheinen eigens für
(öfvßaqrov),
Vafe
igurige
den Todtencultus fabricirt worden zu fein; denn die Gegenftände, die auf
ihnen dargeflellt lind, beziehen {ich ausfchliefslich auf den Tod. Am häufigiten
lind Grabftelen neben einem oft mit Gebüfch bewachfenen Erdhügel darge-
Pcellt, und die Angehörigen des Veritorbenen fchmücken die Stele von beiden
Seiten mit Binden. Oft aber iPc auch Charon, der Unterweltsfährmann, mit
feinem Nachen abgebildet, und dann find auch das Waffer und das Schilf mit
gemalt. Ueberhaupt geftaltet der Stil {ich hier malerifcher, ift "hier ein gröfserer
EinHufs der gleichzeitigen Kunitmalerei wahrzunehmen, wie das dem weifsen
Grunde homogener war, als dem fchwarzen. Doch werden auch hier die Con-
turen mit der Feder vorgezeichnet, ehe iie farbig ausgefüllt werden. Aber
die Farben {ind mannichfaltig. Wenn behauptet worden, Blau z. B. finde {ich
feltener als Roth, fo liegt das nur daran, dafs die rothe Farbe eine {eitere