Volltext: Einführung in die antike Kunst ([Textband])

Kap" 
Bis 
pCIOPOIIIIGSiSChCD 
zum Ende des 
Krieges. 
kam es darauf an, eine dünne, nach der Mitte zu etwas 
stärker werdende Metallscheibe von etwa einem Fufs Durch- 
messer entweder in einer gewissen Richtung möglichst weit, 
oder nach einem bestimmten Ziele zu schleudern. Mit dem 
rechten Fufse sucht man sich einen festen Stand und ermifst 
mit den Augen das Ziel, während die Linke prüfend den 
Diskus wiegt. Hat man den rechten Augenblick ersehen, so 
fafst die Rechte den Diskus, der Körper wirft sich mit seinem 
Gewichte weit vorwärts auf das rechte Bein, die rechte Hand 
schwingt ausholend die Scheibe weit nach hinten, so dal's der 
rechte Oberkörper mit herum gerissen wird. Der rechte Fufs 
setzt mit voller Sohle auf und bohrt sich mit fast krampfhaft 
gebogenen Zehen in die Erde ein, während der linke sich 
hebend mit den Zehen die Erde berührt. In dieser Stellung, 
wo der rechte Arm nach hinten ausgeschwtingen hat und so- 
gleich sich wieder nach vorn bewegen wird, um mit kräftigem 
Wurf die Scheibe zu entsenden, wo aber doch ein Moment 
der Ruhe herrscht, in dieser Stellung hat der Künstler, höchst 
wahrscheinlich Myron, den Diskuswerfer dargestellt. Die 
Stütze müssen wir uns natürlich auch hier wegdenken; unser 
Bild stellt eine Marmorkopie eines ursprünglichen Erzwerkes 
vor. So viel diese Kopie nun auch hinter dem Original zu- 
rückstehen mag, jedenfalls läfst sie erkennen, dafs der Künstler 
in der Behandlung des lebhaft bewegten KÖTPCTS, in der 
naturgetreuen Darstellung des Muskelspiels keine Schranken 
mehr kannte. Nur die Behandlung des zwar nicht lächelnden, 
aber ausdruckslosen Gesichts und des noch etwas steif gelockten 
Haares erinnern an die vorige Periode. 
Relief von Eleusis. Den Geist des Zeitalters, das jetzt 
anhebt, zeigt das Taf. 13, Fig. 8 abgebildete, 1859 in Eleusis 
gefundene, jetzt in Athen aufbewahrte Marmorrelief. Es ent- 
hält drei Personen: in der Mitte einen Jüngling, rechts und 
links je eine Frau, die an dem Jünglinge eine weiheartige 
Handlung vorzunehmen scheinen. Schon der Fundort legt es 
nahe, an die in Eleusis besonders verehrte Demeter zu denken. 
 Diese Vermutung wird bestätigt durch die Fackel, welche die 
rechts stehende Frau im linken Arme hält. Es giebt in der 
Kunst gewisse Erkennungszeichen für gewisse Gestalten, die, 
auf irgend eine bedeutsame Handlung, Eigenschaft oder Ähn- 
liches bezüglich, denselben meist beigegeben werden (Ami- 
bute), selbst wenn sie für die gerade dargestellte Scene nicht 
von Belang sind. So wird Demeter in der Regel mit der 
Fackel abgebildet, weil sie mit angezündeten Fackeln neun 
Tage lang die Spuren ihrer von Hades geraubten Tochter 
Persephone oder Kora gesucht haben sollte. Diese ihre
	        
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